Jerzy Gelbard absolvierte das Gymnasium in Tschenstochau. Von 1912 bis 1914 besuchte er die École des Beaux-Arts in Paris und war dann Soldat im Ersten Weltkrieg auf russischer Seite. 1919 wurde er Soldat im Polnisch-Sowjetischen Krieg. Er studierte Architektur an der Technischen Universität Warschau und machte 1922 das Diplom. Er hatte Kontakte zur Literatengruppe Skamander und arbeitete für sie als Zeichner. 1923 gründete er mit Tadeusz Gronowski und Antoni Borman das grafische Atelier Plakat.
Anfang der 1930er Jahre gründete Gelbard in Warschau mit den Brüdern Grzegorz und Roman Sigalin das Architektenbüro „Biuro Projektów Jerzy Gelbard i Roman Sigalin – Architekci SARP“. Mit ihnen und mit anderen Architekten realisierte er eine Vielzahl öffentlicher und privater Bauten. Ein Charakteristikum seiner Mietshäuser waren die Erker, die über die gesamte Fassadenhöhe verlaufen.
Hanna Faryna-Paskiewicz: Gelbard, Jerzy. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 51, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22791-4, S. 169 f.