Jaromír Honzáks Vater war Swing-Trompeter und Bandleader.[1] Honzák begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel, mit 14 Jahren lernte er Kontrabass. Nach der Graduierung am Konservatorium von Teplice 1982 und der Ableistung des Militärdienstes in einer Armeeband in Prag arbeitete er in der tschechischen Jazzszene. Gemeinsam mit František Kop, Zdeněk Zdeněk, Martin Šulc und Martin Zbrožek war er Mitbegründer der Formation Naima – benannt nach dem gleichnamigen Coltrane-Titel –, mit der 1985 ein erstes Album entstand. Seitdem arbeitete er mit gastierenden Musikern wie Art Farmer, Phil Wilson, Don Friedman, Allan Praskin, Giovanni Basso, Amina Claudine Myers und Victor Lewis.
Seit 20 Jahren arbeitet Honzák zumeist mit einer eigenen Quintett-Formation. Daneben war er seit 2006 in einem Trio namens Face of the Bass mit der Pianistin Beata Hlavenková und dem Schlagzeuger Roman Vícha tätig, das (zum Quintett erweitert) ein gleichnamiges Album (2011) veröffentlichte.[4] Ferner spielt er mit dem Drum-and-Bass-Ensemble Sato San-To und ist Mitglied der Eben Brothers Band. Er trat auf internationalen Jazzfestivals in Helsinki, den Ingolstädter Jazztagen, Leverkusener Jazztagen, der Jazz Jamboree in Warschau[5] und 1996 auf dem Festival International de Jazz de Montréal auf.[6]
Honzák leitet die Abteilung Jazz am Jaroslav Ježek-Konservatorium in Prag, wo er seit 2003 Bass und Improvisation unterrichtet.[5]
Honzák ist nicht mit dem gleichnamigen tschechischen Klarinettisten und Saxophonisten (* 1929) zu verwechseln.
Auszeichnungen
Mehrere seiner Alben wurden mit dem Anděl-Preis als beste tschechische Jazz-Aufnahmen des Jahres ausgezeichnet. 2009 gewann sein Album A Question to All Your Answers den dritten Platz in der Kategorie Instrumental Jazz Album des Just Plain Folks Award.[5]
A Question to All Your Answers (Animal Music 2007, mit Michał Tokaj, David Dorůžka, Łukasz Żyta sowie Tomáš Čistecký, Lucie Čistecká, Vojtěch Procházka; Anděl)
Little Things (Animal Music 2009, mit Chris Cheek, Michał Tokaj, David Dorůžka, Łukasz Żyta + Streichquartett)
Jaromír Honzák / Sissel Vera PettersenBlood Sings: The Music of Suzanne Vega (Sono 2012, mit Josef Štěpánek, Vít Křišťan, Łukasz Żyta)
Early Music (Animal Music, 2017, mit David Dorůžka, Vít Křišťan, Luboš Soukup, Martin Novák; Anděl)
Hard to Understand (Animal Music, 2020, mit David Dorůžka, Vít Křišťan, Luboš Soukup, Martin Novák; Anděl)[7]