Die in Kapspur verlegte Strecke ist 25,4 km lang und mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Es werden 23 Bahnhöfe und Haltestellen bedient. abgesehen von einigen Ausweichen ist die Strecke eingleisig; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 75 km/h.[1] Ihr westlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Chūō-Maebashi im Zentrum der Präfekturhauptstadt Maebashi. Die Strecke verläuft in östlicher und nordöstlicher Richtung durch weitgehend flaches Gelände am Rande der Kantō-Ebene und am Südfuß des Vulkans Akagi entlang, ehe sie das Watarase-Tal erreicht.
Im Bahnhof Akagi kann zur Tōbu Kiryū-Linie der Bahngesellschaft Tōbu Tetsudō umgestiegen werden, es handelt sich dabei um die einzige Verknüpfung mit dem übrigen japanischen Schienennetz. Östlich davon unterquert die Jōmō-Linie die Trasse der Watarase-Keikoku-Linie, zu der jedoch keine direkte Verbindung besteht. Die Strecke überbrückt den Fluss Watarase und endet im Bahnhof Nishi-Kiryū. Eine Besonderheit der Jōmō-Linie ist, dass beide Endstationen Kopfbahnhöfe ohne Anbindung an andere Strecken sind.
Zugangebot
Nahverkehrszüge mit Halt an allen Zwischenstationen fahren tagsüber in einem festen Halbstundentakt. Dieser wird während der morgendlichen Hauptverkehrszeit auf etwa 20 Minuten verdichtet. In der Regel sind die Züge aus zwei Triebwagen zusammengesetzt. Am frühen Morgen bzw. am späten Abend verkehren sie von und nach Ōgo, wo sich das Depot der Jōmō Denki Tetsudō befindet.[2][3] Es besteht eine Konkurrenzsituation mit der weiter südlich verlaufenden Ryōmō-Linie, die ebenfalls Maebashi mit Kiryū verbindet.
Bilder
Chūō-Maebashi
Triebzug der Baureihe 700 zwischen Araya und Kasukawa
Triebzug der Baureihe DeHa 101 zwischen Egi und Ōgo
Bahnhof Nishi-Kiryū
Geschichte
Die Städte Maebashi und Kiryū entwickelten sich in der Meiji-Zeit zu Zentren der Seiden- und Textilproduktion. Ab 1889 verband die Ryōmō-Linie beide Städte, machte aber einen großen Umweg über Isesaki. Die weiter nördlich gelegenen Gemeinden am Fuße des Akagi waren Serikulturgebiete, welche die Seidenindustrie unterstützten. Sie waren aber umständlich zu erreichen. Tajima Ushitaro, ein Student der Waseda-Universität, der aus einem heute zu Maebashi gehörenden Dorf stammte, hatte im Jahr 1919 die Idee, dort eine elektrische Bahn zu bauen. Er plante sie zusammen mit anderen Waseda-Studenten. Durch seine Kontakte zu der in Maebashi ansässigen Zeitung Jōmō Shimbun gewann er die Unterstützung des Bürgermeisters von Maebashi und anderer einflussreicher Personen. 1924 erhielt ein Vorbereitungskomitee eine Streckenlizenz zugesprochen[4] und zwei Jahre später erfolgte die Gründung der Bahngesellschaft Jōmō Denki Tetsudō.
Die Bauarbeiten begannen im Februar 1928 und schritten mit Unterstützung regionaler Elektrizitätswerke, die am Unternehmen beteiligt waren, rasch voran. Kurz nach der Fertigstellung der Watarase-Brücke erfolgte die Eröffnung der gesamten Strecke am 10. November 1928.[5] Sie war zunächst ein vom übrigen japanischen Schienennetz vollständig isolierter Inselbetrieb. Am 18. März 1932 erhielt sie im Bahnhof Akagi eine Verknüpfung mit der dorthin verlängerten Tōbu Kiryū-Linie.[6] Am 15. September 1947 verursachte Taifun Kathleen große Schäden, weshalb der Verkehr auf der gesamten Strecke vorübergehend eingestellt werden musste; schrittweise konnte der Betrieb bis zum 2. November vollständig wiederhergestellt werden.
1965 erreichten die Fahrgastzahlen ihren Höchststand, seither sind sie rückläufig. Mit der vollständigen Elektrifizierung der Ryōmō-Linie im September 1968 ging der bisherige Zeitvorteil zwischen Maebashi und Kiryū verloren. An den sinkenden Erträgen konnten auch direkte Schnellzüge, die der größte Anteilseigner Tōbu Tetsudō zeitweilig zwischen Tokio und Maebash anbot, wenig ändern. Aufgrund sinkender Geburtenraten und der Überalterung der Bevölkerung bleibt die Situation auch rund hundert Jahre nach der Eröffnung angespannt.