Jürgen Neuhaus arbeitete nach der Ausbildung zum Bankkaufmann einige Jahre im elterlichen Textilveredelungswerk, bevor er in den Motorsport einstieg.[3] Seine ersten Rennsporterfahrungen sammelte er ab 1961 mit einem Alfa Romeo Giulietta Sprint Speziale und später mit einem Iso Rivolta bei Berg- und Flugplatzrennen.[3]
1966 und 1967 gewann er in der Deutschen Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft (DARM) und Flugplatzrennen mit Porsche 906 und Porsche 911 einige Rennläufe. Seinen ersten Klassensieg in einem Langstreckenrennen erreichte er zusammen mit Helmut Kelleners1967 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring in der GT2.0-Klasse.[4] In den folgenden Jahren bis 1977 startete Neuhaus regelmäßig meistens mit Porsche-Rennwagen beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring und erzielte 1969, 1971 und 1973 jeweils Klassensiege.
1969 fuhr er zusammen mit Dieter Fröhlich auf einem Porsche 911 T und 908/02 eine Saison in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und gewann seine Klasse in Monza und auf dem Nürburgring; in Zeltweg wurde er Vierter. Im gleichen Jahr kam er beim Gesipa-Racing-Team unter Vertrag und bestritt auf einem 908/02 erfolgreich einige Rennen. Ein Jahr später erhielt er einen Porsche 917 K, den er in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und in der neu gegründeten Interserie fuhr.
Das erste Rennen der Interserie fand am 28. Juni 1970 auf dem Norisring statt, das Neuhaus mit seinem „Gesipa“-917 gewann.[5] In der Saison konnte er noch einen weiteren Sieg in Thruxton, drei 2. Plätze in Croft, Keimola und Hockenheim sowie einen 6. Platz beim Südwestpokal Hockenheim erringen.[6] Damit erzielte er den Gesamtsieg der Interserie 1970, den größten Erfolg in seiner Rennfahrerkarriere.[3][7]
1971 fuhr er noch eine Saison mit einem 917 Spyder[8] für das Team Uschi Heckersbruch und erreichte in Zolder, Keimola und Hockenheim einen 4. Platz und in Hockenheim beim 300-Meilen-Rennen einen 5. Platz.[9]
Danach wechselte er wieder in den GT-Motorsport und fuhr in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) im Jahr 1972 einen Porsche 911 und nach einer Pause in den Jahren 1976 und 1977 einen Porsche 911 Carrera RSR und Porsche 935. Sein bestes DRM-Ergebnis war eine 10. Gesamtplatzierung 1976.
1977 beendete Neuhaus seine Rennfahrerlaufbahn. Parallel zu seiner Rennsportkarriere betrieb er in den 1970er-Jahren eine Disco namens Dudelsack, die er nach 25 Jahren verkaufte.[3] Später war er noch als Instruktor bei Fahrlehrgängen tätig.[7]
Statistik
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Thomas Födisch, Jost Neßhöver, Rainer Roßbach, Harold Schwarz: Porsche 917: Die Helden, die Siege, der Mythos. Verlag Reinhard Klein, Köln 2006, ISBN 3-927458-26-0.
↑Carsablanca – Internetseite: Jürgen Neuhaus: Die Interserie war mein Leben. Auf: www.carsablanca.de, 20. April 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2011; abgerufen am 1. September 2012.