Jürgen Goertz wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg in dem Dorf Küsten (Wendland) auf – später schuf er für die dortige Friedenskirche die Innenausstattung –, machte 1960 am Gymnasium Lüchow das Abitur[1] und studierte von 1963 bis 1966 an der Kunstakademie Karlsruhe Bildhauerei. Er schloss das Studium mit dem Examen für Kunsterziehung ab. Im Jahr 1970 heiratete er die Malerin Christa Heyn. In den Jahren 1971 und 1972 erhielt er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Eine erste Ausstellung seiner Werke fand 1974 im Badischen Kunstverein Karlsruhe statt. 1974 wurde auch seine Tochter Eva-Julia geboren. 2004 wurde er mit dem Ehrentitel „Prof. h.c.“ als bedeutender Bildhauer ausgezeichnet. Die Ehrung wurde vom damaligen Ministerpräsident von Baden-Württemberg Erwin Teufel vorgenommen. Jürgen Goertz ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund[2], er lebt und arbeitet in Eichtersheim südlich von Heidelberg. Sein Atelier befindet sich in der profaniertenSchlosskirche Eichtersheim.
Werke
Goertz ist bekannt für ausdrucksstarke Plastiken aus Bronze und anderen Werkstoffen. Besonders in Süddeutschland sind viele seiner Werke präsent als Kunst im öffentlichen Raum. 1987 sorgte Goertz mit dem umstrittenen Ku(h)riosum in Bietigheim-Bissingen für ein internationales Presseecho. Am Wirkungsort des Künstlers, in Angelbachtal-Eichtersheim, sind im Schlosspark und auf dem angrenzenden Friedrich-Hecker-Platz mehr als zehn seiner Skulpturen aufgestellt, darunter auch eine Kopie des Ku(h)riosums.
1971/71: Altarausstattung und Ambo für die Pfarrkirche St. Gallus in Hofweier[3]
2000: Für die EXPO 2000 wurde am Standort Bad Pyrmont ein Wasserlauf mit mehreren künstlerischen Stationen geschaffen.
2001: Kunstkonzept mehrerer hundert Kopfgestalten in unterschiedlich stilistischen Varianten für das Haus der Köpfe, Villa Visconti in Bietigheim-Bissingen. Die Eröffnung der Villa fand am 15. Juni 2003 statt.
2003: „Ans-Bach-Säule“, Martin-Luther-Platz in Ansbach
2004: Großplastik „Pegasus“ im Technologie- und Ökologiedorf (TED) in Bruchsal
2015: "Ortsprofil im Kreisverkehr" am Kreisverkehr in Angelbachtal, Kreuzung B292 und L551
Literatur
Goertz, Jürgen. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S.32–33, 136–137, 138–139.
↑Richard Bellm: Alte Kirchen für die erneuerte Liturgie. In: Das Münster, Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft. Schnell & Steiner, 29. Jahrgang, München / Zürich 1976, ISSN0027-299X, S. 284.