Ab 1980 saß Ivo Gönner im Gemeinderat und wurde dort 1985 Fraktionsvorsitzender der SPD, bevor er 1992 Ernst Ludwig von der CDU als Oberbürgermeister ablöste. 1999 wurde er mit 79,9 % wiedergewählt. Sein Herausforderer Frank Ahnefeld (CDU) errang nur 14,1 %. Bei der Wahl am 2. Dezember 2007 wurde er mit 80,2 % zum zweiten Mal wiedergewählt; bei dieser Wahl stellte die CDU von vorneherein keinen eigenen Kandidaten auf.
Als Oberbürgermeister von Ulm war Gönner zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Ulm. Im Sommer 2007 erwehrte er sich gegen die Darstellung von Ulm als Hort islamistischer Terroristen und Zentrum ihrer Rekrutierung.[1] Von 2001 bis 2005 war Gönner Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Baden-Württemberg. 2002 wurde er zum Sprecher der neun Großstädte Baden-Württembergs im Städtetag ernannt und Stellvertreter des damaligen Präsidenten des baden-württembergischen Städtetags. Präsident des baden-württembergischen Städtetags war er von 2005 bis Ende 2010. In der Diskussion um Stuttgart21 erwies sich Gönner als ein entschiedener Befürworter dieses Projektes. Im Februar 2012 wurde Gönner ins Präsidium des Deutschen Städtetags gewählt.[2]
Am 29. November 2015 wurde Gunter Czisch (CDU) zum Nachfolger Gönners als Oberbürgermeister gewählt. Die Amtsübergabe fand am 29. Februar 2016 statt. Zum 1. April 2016 stieg Gönner in die Rechtsanwaltskanzlei eines Freundes ein.[3]
Sonstige Ämter, Ehrungen und Auszeichnungen
Ivo Gönner war von 2000 bis 2015 Mitglied des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Weingarten.[4] Von 2012 bis 2015 war er Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).[5]
Als Anerkennung für sein langjähriges, herausragendes Engagement als Stadtoberhaupt für die Wissenschaftsstadt auf dem Ulmer Eselsberg, wurde Gönner am 21. Juli 2017 im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Universität Ulm die Würde des Ehrensenators der Universität Ulm verliehen.[8]
Familie und Privates
Ivo Gönner ist mit der Journalistin Susanne Schwarzkopf-Gönner verheiratet und hat zwei Kinder.
Literatur
Nils Husmann: Bürgermeister: Sie sind lokale Helden, Politiker zum Anfassen – Ivo Gönner, Maria Gangloff, Christian Engelhardt. In: Chrismon. Das evangelische Magazin, Heft 6/2007 (Frankfurt am Main), S. 12–19.
Ivo Gönner Internationales Biographisches Archiv 49/2012 vom 4. Dezember 2012, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Ohne allen Vorbehalt. Stefan Loeffler im Gespräch mit Ivo Gönner. kawe8, Ulm 2016, ISBN 978-3-9810137-5-7