Erstmals ist Isis-Sopdet im Neuen Reich belegt und wird zunächst ikonografisch als stehende Göttin mit Sonnenscheibe dargestellt, über der sich die Doppelfederkrone und zwei zusätzliche Straußenfedern befinden.
Sie gilt auch als Göttin der westlichen Kapelle von Heliopolis und führt unter anderem die Titel: „Die Wasserspendende“ sowie „Schutzgöttin der beiden Länder“.
In der griechisch-römischen Zeit wird ihr zu Beginn von den Ptolemäern ein weiterer Titel zugeordnet: „Schutzherrin des Osiris“. Ikonografisch erscheint Isis-Sopdet nun mit Hathorkrone und der Thronhieroglyphe, die schützend Osiris umfasst. Im Rahmen der Osiris-Mysterien nimmt sie eine Sonderstellung ein. Im weiteren Verlauf übernimmt sie bei den Feierlichkeiten des Kikellia-Festes die Funktion der „Wasserspenderin, die Osiris zu neuem Leben erweckt.“
Der schon vorher im Mittelmeerraum vorhandene Isis-Kult erfährt durch die Hervorhebung von Isis als Gattin des Serapis unter Ptolemaios III. eine weitere Aufwertung und lässt sie durch die Verschmelzung mit Isis-Sopdet in der Folgezeit als Universalgöttin erscheinen. Ihre Popularität übertrifft ab etwa 235 v. Chr. die von Serapis.