Isborsk ist mit Weliki Nowgorod und Beloosero die am frühesten erwähnte Burg in der altrussischen Geschichtsschreibung.
Es liegt in ursprünglich ostseefinnischem Siedlungsgebiet, möglicherweise dem der Tschuden.[1] 862 hatten laut Nestorchronik die Stämme der Ilmensee-Slowenen, der Tschuden, Kriwitschen und Wes Führer der Rus gebeten, über sie zu herrschen. Isborsk wurde Sitz von Truwor, eines Bruders des Rurik. Ab 907 war Pskow offensichtlich die beherrschende Burg der Region.
Die nächste Erwähnung der Burg in altrussischen Chroniken ist auf das Jahr 1233 datiert, als Isborsk vorübergehend vom livländischen Schwertbrüderorden besetzt wurde. Bis ins 16. Jahrhundert dauerten die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen mit den Ordensrittern. 1330 wurde die Burg an einem anderen Ort neu errichtet. Das älteste davon erhaltene Gebäude ist der Turm Lukowka. Er war der einzige Steinbau der Umgebung und komplettierte einen Holzwall. Bis ins 15. Jahrhundert wurden sieben weitere Steintürme und die steinerne Kremlmauer errichtet.
Nach dem 1920 geschlossenen Frieden von Dorpat verlief die russisch-estnische Grenze östlich von Isborsk, so dass die Stadt unter der estnischen Bezeichnung Irboska zu Estland kam. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie unter deutscher Besatzung weitgehend zerstört. Als Estland 1945 an die Sowjetunion fiel, wurde auch die Grenze zwischen den beiden der Russischen SFSR und der Estnischen SSR nach Westen verschoben. Seither ist Isborsk wieder russisch.
↑Lebten u. a. im heutigen Estland, um Tartu und wahrscheinlich auch am nördlich von Isborsk gelegenen Peipussee (Tschudskoje osero). Die Kriwitschen lebten südlicher um Polazk, und sind für die Gegend von Isborsk nicht schriftlich belegt.
↑Артемьев А. Р.: Города Псковской земли в XIII-XV веках : Автореф. дис. на соиск. учен. степ. канд. ист. наук : (07.00.06). МГУ им. М.В. Ломоносова, Ист. фак., Moskau 1987.