Die originale Orchesterbesetzung der Oper sieht lediglich zwei Oboen, zwei Hörner und Streicher vor. Für die CD-Einspielung von 1997 ergänzte Franco Piva zwei Flöten und ein Fagott.[3]:12
Die Musik ist schlicht gehalten. Ihre Ausdruckskraft erhält sie im Wesentlichen durch melodische und strukturelle Abwechslung. Auf harmonische Besonderheiten verzichtet Galuppi abgesehen von kurzen Wechseln auf Nebentonarten oder gelegentliche überraschende Kadenz-Wendungen weitgehend. Die Form ist durch den Text vorgegeben. Bemerkenswert ist vor allem Buonafedes Arie „La ragazza col vecchione“ (I:3), in der er sein Erstaunen über die Lebensweise auf dem Mond durch kurze energische melodische Wendungen kundtut.[2]
Musiknummern
Die in der Pariser Nationalbibliothek erhaltene Partitur enthält drei Cavatinen, fünf Arien ohne da-capo-Wiederholung, zwölf da-capo-Arien, drei Duette, zwei Quartette, zwei Chorsätze und vier piccole sinfonie.[3]:8
Sinfonia: Allegro – Andante – Presto
Erster Akt
Chor: „O luna lucente“ – „Prendiamo, fratelli“ (Szene 1)
Cavatine (Buonafede): „Ho veduto una ragazza“ (Szene 3)
Cavatine (Buonafede): „Ho veduto un buon marito“ (Szene 3)
Bei der Uraufführung am 29. Januar 1750 im Teatro San Moisè in Venedig sangen Alessandro Renda (Ecclitico), Francesco Baglioni (Buonafede), Dionisia Lepri (Flaminia), Costanza Rossignoli (Lisetta), Serafina Penni (Clarice), Francesco Carattoli (Cecco) und Berenice Penna (Ernesto). Das Bühnenbild stammte von Girolamo Mauro.[6] Die Choreografie der beiden in die Opernhandlung einbezogenen Ballette stammte von Domenico Minelli. Für das zweite (L’incoronazione di Diana sposata a Endiome) wurde ein separates Textbuch veröffentlicht.[4]
Das Werk wurde in den folgenden Jahren auch in vielen anderen Städten gespielt. Nachweisbar sind Aufführungen in den Jahren 1750 (Venedig, Vicenza), 1751 (Parma, Venedig, Florenz, Mailand, Barcelona), 1752 (Vercelli), 1753 (Treviso, Braunschweig, Brüssel, Amsterdam, Haarlem, Venedig), 1754 (Civitavecchia, Rom, Dresden), 1755 (Padua, Amsterdam, Hamburg, Genua, Prag, Bologna), 1756 (Perugia, Modena, Bologna), 1758 (Sankt Petersburg, Moskau), 1760 (Braunschweig, London, Turin) und 1761 (London, Brünn).[5]
Die Oper ist in zahlreichen Kopien erhalten, die an die jeweiligen Aufführungsbedingungen angepasst wurden und daher vom Libretto abweichen. Ein weitgehend vollständiges Manuskript ist in der Pariser Nationalbibliothek überliefert. Darin fehlen lediglich der Dialog zwischen Buonafede und den Studenten (I:3), der Dialog der vier Ritter mit Eclittico und Buonafede (II:3) und ein Abschnitt vor dem Schlusschor. Außerdem haben vier Arien des Ernesto (I:5 und II:6) und der Flaminia (I:7 und III:3) vom Libretto abweichende Texte.[3]:11
Die erste Aufführung in neuerer Zeit gab es im September 1979 im Teatro Sociale in Rovigo unter der Leitung von Franco Piva. Regie führte Antonio Taglioni. Bühne und Kostüme stammten von Gabbris Ferrari.[3]:15
Aufnahmen
1997 – Franco Piva (Dirigent), Intermusica Ensemble. Giorgio Gatti (Ecclitico), Gastone Sarti (Buonafede), Paola Antonucci (Flaminia), Patricia Cigna (Lisetta), Barbara di Castri (Clarice), Claudio Ottino (Cecco), Enrico Facini (Ernesto). Live aus Pesaro. Bongiovanni GB2217/19-2.[7]
↑ abEleanor Selfridge-Field: A New Chronology of Venetian Opera and Related Genres, 1660–1760. Stanford University Press, Stanford 2007, ISBN 978-0-8047-4437-9, S. 527–528.
↑ abPierpaolo Polzonetti: Haydn und der Mond: von der Utopie zur Revolution. In: Walter Reicher (Hrsg.): Eisenstädter Haydn-Berichte. Band 11. Hollitzer, Eisenstadt 2019, ISBN 978-3-99012-572-4, S. 263–282.