Stumpf interessierte sich als Jugendlicher besonders für Malerei, war aber auch als Matrose bei der Wörthersee-Schifffahrt tätig. Von 1959 bis 1967 studierte er Schiff- und Schiffsmaschinenbau an der Technischen Hochschule Wien, heute Technische Universität Wien (TU Wien). Während seines Studiums arbeitete er als Vertragslehrer an der Berufsschule für Kraftfahrzeugmechanik in Wien und als Versuchsingenieur in der Schiffbautechnischen Versuchsanstalt in Wien.
Von 1967 bis 1994 – zwischenzeitlich unterbrochen durch den Dienst im Bundesheer (1968–1969, Oberleutnant des höheren militärtechnischen Dienstes) und eine Assistentenstelle an der Technischen Universität Darmstadt (1970–1971) – war Stumpf bei Semperit tätig, zuletzt als Leiter der Entwicklung PKW-, Fahrrad- und Moped-Reifen, sowie Schläuche und Heizbälge. Danach leitete er bis 1996 die Entwicklung der PKW-Sommerreifen der Continental AG für die Marken Continental, Semperit, Uniroyal, Barum, General Tire, Sava, Gislaved, Vicking, Mabor und für sieben private Marken. Ab 1996 betrieb er ein Reifen-Labor (Chemisches Labor und Technisches Büro auf dem Fachgebiet des Maschinenbaus) und führte seine 1970 begonnene Tätigkeit als Allgemein beeideter gerichtlicher Sachverständiger für das Fachgebiet Gummi (insbesondere auch Bereifung) weiter fort.
Ab 1993 war Stumpf als Lektor an der TU Wien und an der Technischen Universität Graz tätig. Im Jahr 1996 schloss er mit dem Doktorat das Studium der technischen Wissenschaften an der Fakultät für Maschinenbau der TU Wien ab und habilitierte sich 1997 dort.[1] Von 1998 bis 2002 war er als Professor an der Fachhochschule Joanneum in Graz[2] tätig und leitete den Studiengang Automotive Engineering.[3][4]
In der Reifenentwicklung galt Stumpf als Pionier, was 1990 zur Verleihung des Berufstitels Professor führte und ihm den Spitznamen „Reifen-Professor“ bzw. „Reifen-Papst“ einbrachte.[5] Im Jahr 2003 gründete Stumpf das Symposium „Reifen und Fahrwerk“ an der TU Wien,[6] das vom ÖAMTC „im Gedenken an Horst Stumpf“[7] seit dem 5. Reifensymposium 2007 weitergeführt wird.[8]
Das malerische Handwerk erlernte Stumpf in Klagenfurt bei Sepp Schmölzer und Carlo Kos. Seine Landschaftsaquarelle und figurativen Aquarelle sowie Eitempera zeigte er in Ausstellungen in Österreich. Daneben engagierte Stumpf sich als Proponent von „Kunst (im) Werk“.[9]
Auszeichnungen/Ehrungen (Auswahl)
1990: Verleihung des Berufstitel Professor durch den österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim.
1995: Auszeichnung für das Light-Weight Tire Concept durch The Tire Society.
Ganzheitliche Methode zur kundenorientierten Pkw-Reifenentwicklung bei verkürzter Entwicklungszeit. VDI-Verlag, Düsseldorf 1997 (= Reihe 12: Verkehrstechnik/Fahrzeugtechnik 326), ISBN 3-18-332612-4.
Handbuch der Reifentechnik. Springer, Wien/New York 1997, ISBN 3-211-82941-5.
Lebenslanges Lernen als selbstverantwortliches Berufshandeln. Reflexionen zu Bildung, Lernen und „neuen Medien“. Wien: Verlag Österreich 2003 (= Schriften zum Bildungsrecht und zur Bildungspolitik 6), ISBN 3-7046-3975-3 (Redaktion).
2. Symposium Reifen und Fahrwerk 27. September 2004. VDI-Verlag, Düsseldorf 2004 (= Reihe 12: Verkehrstechnik/Fahrzeugtechnik 580), ISBN 3-18-358012-8 (als Herausgeber mit Bernhard Geringer).
3. Symposium Reifen und Fahrwerk 26. September 2005. VDI-Verlag, Düsseldorf 2005 (= Reihe 12: Verkehrstechnik/Fahrzeugtechnik 603), ISBN 3-18-360312-8 (als Herausgeber mit Bernhard Geringer).
Patente (Auswahl)
Titel
Veröffentlichungsnummer
Früheste Priorität
Method for the fabrication of a molded article formed from oriented fiber reinforced material