Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Der informelle Stadtteil Hoberge-Uerentrup wird heute in etwa durch den statistischen Bezirk 39 Hoberge-Uerentrup/Wolfskuhle definiert.[1]
Hoberge-Uerentrup liegt im Westen von Bielefeld in einem Längstal des Teutoburger Waldes und grenzt an die Ortsteile Kirchdornberg und Großdornberg aus dem Stadtbezirk Dornberg sowie an die Stadtbezirke Schildesche, Gadderbaum und Brackwede. Außerdem grenzt Hoberge-Uerentrup im Süden an die Gemeinde Steinhagen aus dem Kreis Gütersloh. Der Kamm des Teutoburger Waldes nimmt in Hoberge-Uerentrup Höhen bis circa 300 m an. Fließgewässer sind der Johannisbach, der Twellbach und der Paderbach.
Ab 1807 gehörten Hoberge und Uerentrup zunächst zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen.[3] 1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld von Frankreich annektiert wurde. Hoberge und Uerentrup verblieben im Königreich Westphalen und gehörten nun zum Kanton Schildesche.[4] Nach der Napoleonischen Zeit gehörten Hoberge und Uerentrup seit 1816 zum Kreis Bielefeld. Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg eingerichtet und 1845 die Gemeinde Hoberge-Uerentrup konstituiert.[5][6] Hoberge umfasste ungefähr die westliche und Uerentrup die östliche Hälfte der Gemeinde.[7]
Am 1. Oktober 1930 wurde ein Gebiet im Osten der Gemeinde mit der Siedlung Wolfskuhle in die Stadt Bielefeld eingegliedert.[8][9]
Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurde der größere nördlich des Kammes des Teutoburger Waldes liegende Teil der Gemeinde Hoberge-Uerentrup am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet und ist seitdem ein Teil des Stadtbezirks Dornberg. Der kleinere, südlich des Hauptkammes des Teutoburger Waldes liegende Teil, wurde gemäß § 3 des Bielefeld-Gesetzes der Gemeinde Steinhagen angegliedert.[10] Das Gebiet Wolfskuhle kam zum Stadtbezirk Dornberg.
Die 1963 erbaute evangelische Markuskirche ist mit ihrer Natursteinfassade das Zentrum der evangelischen Kirchengemeinde Hoberge-Uerentrup, die 1965 selbstständig wurde.[22]
Von weitem sichtbar ist der Fernmeldeturm Hünenburg auf dem Kamm des Teutoburger Waldes neben der historischen Hünenburg. Der Fernsehturm selbst liegt jedoch unmittelbar hinter der Grenze des Ortsteils in Quelle.
Naturdenkmäler
Eiche beim Golfplatz mit einem Brusthöhenumfang von 7,50 m (2014).[23]
Bildung
Die evangelische Kirchengemeinde unterhält einen Kindergarten mit vier Gruppen. Es werden alle drei Betreuungszeiten (25, 35 und 45 Stunden) angeboten.[24]
Ferner gibt es eine einzügige evangelische Bekenntnis-Grundschule in städtischer Trägerschaft im Stadtteil. Ein Trägerverein nimmt die Aufgaben als Offene Ganztagsgrundschule wahr.
Verkehr
Hoberge-Uerentrup ist über die Dornberger Straße mit der Bielefelder Innenstadt verbunden. Im öffentlichen Nahverkehr stellt die Buslinie 24 eine direkte Verbindung in die Bielefelder Innenstadt her.
↑Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S.274 und 286 (google.de).
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.246.
↑Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.97 und 100.
↑Sozialleistungsbericht 2008. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl der Statistischen Bezirke 448 Hoberge-Uerentrup und 449 Wolfskuhle“Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de