Die Kirche steht außerhalb des historischen Ortskerns von Fürstenberg an der Ecke Bahnhofstraße/Wilhelmsstraße. Dieser Stadtteil wurde während der Industrialisierung erweitert.
Geschichte
Die ursprüngliche katholische Stadtpfarrkirche für Fürstenberg war St. Nikolai. Seit der Reformation ist sie evangelische Stadtkirche.
Im Jahr 1862 gab es 50 Katholiken in Fürstenberg, die ihre Gottesdienste durch den Neuzeller Pfarrer in einem Mietsraum abhielten. Bis 1880 zogen rund 500 Katholiken aus Böhmen aufgrund des Baues der Glashütten nach Fürstenberg. Diese wollten für ihre Kinder eine katholische Schule errichtet, wofür ein Grundstück in der Bahnhofsstraße erworben werden konnte. Durch Spenden konnte ein Schulhaus sowie eine überdachte Kapelle errichtet werden. So wurde am 4. Juni 1884 die Kapelle Herz-Jesu und am 12. Juli des Jahres die Schule eingeweiht werden. Ein richtiger Altar wurde 1904 eingeweiht. Dieses Ereignis war „eine imposante Kundgebung katholischen Lebens in der Mark“ bei der viele katholische Vereine anwesend waren.
1919 bekam die katholische Gemeinde Fürstenberg ihren eigenen Pfarrer. Im Jahr 1924 wurde sie Kapellengemeinde mit Kirchenvorstand und 1938 Kuratial-Gemeinde. 1929 gehörten zu dieser Gemeinde 778 Katholiken. Im darauffolgende Jahr wurde eine Orgel erworben.
Durch die Nationalsozialisten wurde 1939 die Schule aufgelöst und während des Krieges erhielt die Kapelle einen Bombentreffer. Nach Ende des Krieges wuchs durch die Umsiedelung die katholische Gemeinde auf 1000 Gemeindemitglieder an. Dadurch war eine größere Kirche vonnöten, die am 6. Dezember 1953 eingeweiht wurde. Pfarrer Clemens Zimmermann hatte einen großen Anteil an der Gestaltung der Kirche.[1]
Architektur
Kirchenbaulich handelt es sich bei der Herz-Jesu-Kirche um eine verputzte Hallenkirche. Die Sakristei befindet sich in einem Anbau im Norden. Auf dem Kirchengelände steht außerdem ein zweistöckiges, aus Backstein gebautes Pfarrhaus mit einem kleinen Garten.