Herren von Sigberg

Die Herren von Sigberg waren ein Adels- und Rittergeschlecht in Vorarlberg. Das Geschlecht der Ritter von Sigberg ist nach der gleichnamigen Burg in Göfis bei Frastanz genannt.

Familiengeschichte

Der Name „Sigberg“, in den ältesten urkundlichen Belegen „Segavio“ lautend, ist vom keltischen „segos“ (Sieg, Kraft, Stärke) abgeleitet und bezeichnet eine befestigte Siedlung.[1] Sigberg bedeutet dasselbe wie das romanische „Montfort“.[2]

Die Herren von Sigberg tauchen erstmals 1255 urkundlich auf. Sie waren ursprünglich Dienstmannen der Montforter zu Feldkirch und später vorwiegend der Montfort-Werdenberger, woraus sich ein gespanntes Verhältnis zu Feldkirch entwickelte.[3] Außerdem dienten sie dem Bischof von Chur.[4]

Die Ritter von Ems (ab 1560 Grafen von Hohenems) erwarben 1318 die Besitzungen der Herren von Sigberg im Gebiet des heutigen Mühlebach in Dornbirn.[5]

Mitte des 15. Jahrhunderts erlosch die Familie derer von Sigberg im Mannesstamm und die Burg Neu-Aspermont ging an die Schlandersberg über.

Personen

Adelheid von Sigberg († 1271)
war Fürstäbtissin des Stiftes Schänis
Wernher von Sigberg
war um 1300 Domherr in Chur
Johann von Sigberg (1341)[6]

In der Mitte des 14.Jh hat ein Ast der Familie Sigberg Burg und Herrschaft Neu-Aspermont gekauft sowie das NiederGericht Malans-Jenins und den Turm Hohenklingen. Ein Ritter von Sigberg trat in den Dienst des Fürstbischofes von Chur und erhielt in Lehen die Burg Ruhenberg.[HBLS, Artikel Sigberg].Heinrich von Sigberg hat eine Schwester der Anna von Haldenstain (- 1341-1360-) Töchter des Haldenstain von Haldenstain zu Trimmis ( -1341-1354-) geheiratet.

Ursula von Sigberg
war von 1432 bis 1476 Fürstäbtissin des Stiftes Lindau
Heinrich von Sigberg (1442)

Burgen

Burg Sigberg

Palas der Burg Neu-Aspermont von Westen

Errichtet wurde die Anlage seit der Mitte des 13. Jahrhunderts und 1355 kam es zur Eroberung durch Graf Rudolf von Feldkirch. Als er mit den eigenen Bürgern in Streit geriet und diese auf Sigberg Schutz suchten, ließ er die Burg 1355 zerstören.

1435 wurde die Burg durch Graf Friedrich von Toggenburg zerstört und bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts war sie nur mehr eine Ruine – lediglich die Kapelle stand bis 1637 noch in Verwendung.

Im 14. Jahrhundert hatten die von Sigberg noch andere Burgen im Churer Rheintal in ihrem Besitz:

Literatur

  • Friebe, J.G. (2005): Das Baumaterial der Ruine Sigberg bei Göfis. Vorarlberger Landesmuseumsverein 1857. Tätigkeitsbericht des Burgenausschusses, 2004: 36–37, Bregenz

Einzelnachweise

  1. Josef Zehrer: Die Ortsnamen von Vorarlberg. 2. Teil, in: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver., 1960, S. 173
    Andreas Ulmer: Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, S. 482
  2. Aus der Geschichte von Göfis von DDr. Karl Heinz Burmeister, Direktor des Vorarlberger Landesarchivs
  3. Die Burgruine Sigberg Auszug aus dem Kleinen Vorarlberger Burgenbuch von Franz Josef Huber. (PDF; 124 kB)
  4. Paul Eugen Grimm: Sigberg, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 25. November 2011, abgerufen am 15. Dezember 2018.
  5. Geschichte. Amt der Stadt Dornbirn, abgerufen am 12. November 2020.
  6. VLA, Klosterdruck St. Gallen, 1725 (Memento vom 7. Juni 2011 im Internet Archive) (PDF; 64 kB)
    Bibliotheksgut 1016
    Kloster St. Johann im Thurtal (Seite 91)

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