Hermann Knaur war der Sohn eines Lehrers. Er besuchte die Ratsfreischule in Leipzig. Nach dem frühen Tod seines Vaters ging er in eine vierjährige Lehre zu einem Töpfer. Leipziger Kunstfreunde wurden auf seine kleinen Arbeiten aufmerksam, die er aus Ton fertigte. Sie ermöglichten ihm einen Aufenthalt in Dresden, wo er drei Jahre bei Ernst Rietschel Bildhauerei studierte. Danach arbeitete er eine Zeit für Ernst Hähnel.
Seine erste selbständige Arbeit, Der Wanderer mit dem Hunde, kaufte der Sächsische Kunstverein. Der zweite Preis für den (nicht ausgeführten) Entwurf des Beethoven-Denkmals in Bonn war Anlass, ihm ein Stipendium für eine Reise von 1843 bis 1845 nach Italien zu gewähren. Hier in Rom entstanden die Marmorstatue „Ein Mädchen, das Tauben füttert“ und die Gruppe Kain und Abel aus Ton.