Ende studierte von 1852 bis 1857 an der Berliner Bauakademie. 1859 legte er die Baumeisterprüfung ab. Unmittelbar danach machte er sich mit seinem Partner Wilhelm Böckmann selbständig. Das Architekturbüro Ende und Böckmann bestand bis 1895 und zählte zu den führenden Büros in Berlin. Vorübergehend arbeitete dort auch der Dresdner Architekt Rudolf Schilling.
Ende war mit der Großkaufmannsfamilie Ravené verbunden. Für Louis Fréderic Jacques Ravené entwickelte er die Pläne zum Aufbau der Ruine der Reichsburg Cochem. Seine Tochter Martha Helene Wilhelmine heiratete dessen Sohn Louis Auguste Ravené; noch um 1900 baute er für das Paar eine Villa in Wannsee.[1]
Sein Bruder Louis Ende (1840–1900) war Baumeister in München.
Hermann Ende starb 1907 im Alter von 78 Jahren in Wannsee bei Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Friedhof Wannsee. Er ruht dort an der Seite seiner Gattin Auguste geb. Dickmann-Becker. Die Grabsteine aus dunklem Granit stehen vor der Grabwand des Erbbegräbnisses der Familie von Alfred Lent (1836–1915), den die Tochter Gertrud (1865–1945) geheiratet hatte.[2]
Werk
Hermann Ende war Mitherausgeber des Handbuchs der Architektur.
Der Schwerpunkt des Schaffens von Ende und Böckmann waren Villen im Berliner Stadtbezirk Tiergarten, vor allem im Diplomatenviertel. Nur wenige dieser Bauten haben den Zweiten Weltkrieg überstanden. Des Weiteren planten und begründeten sie den Bau des Potsdamer Villenviertels Neubabelsberg. Bemerkenswert waren auch die verschiedenen Bauten für den Berliner Zoo. Ende und Böckmann errichteten weltweit zahlreiche Bauten und unterhielten zeitweise sogar eine Außenstelle in Japan.
In Japan bekamen sie den Auftrag für die Gebäude des Parlaments, Justizministeriums und des Obersten Gerichtshofs. Die ersten Entwürfe wurde 1889 von der Regierung abgelehnt, da zu japanisch (Japonismus). Nach ihren Plänen konnten sie jedoch nur das Justizministerium und den Gerichtshof fertigstellen, während das Parlament ein temporäres Gebäude aus Holz erhielt und ihr Vertrag wegen zu hoher Kosten vorzeitig 1890 aufgelöst wurde.[3]
1864/65: Villa Ende in Berlin-Tiergarten, Siegmunds Hof 22 (1893 abgetragen und 1892/1893 als Villa Gericke in Potsdam in fast identischer Kopie neu erbaut)
1864–1865: Alte Synagoge, Elberfeld, Genügsamkeitstraße 33 (1875 umgebaut, 1938 zerstört)
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Dallas Finn: Reassessing the Rokumeikan. In: Ellen P. Conant (Hrsg.): Challenging Past and Present. The Metamorphosis of Nineteenth-century Japanese Art. University of Hawaiʻi Press, 2006, ISBN 0-8248-2937-9, S.235 (Google Books).
↑Ende & Böckmann Architekt: Musikbühne im zoologischen Garten bei Berlin. (Stich). In: Architektonisches Skizzenbuch. Band1874, Heft 6 (Ganze Folge Heft 129). Ernst & Korn, Berlin, S.6 (archive.org – Internet Archive [abgerufen am 28. März 2020]).