Nach dem Ersten Weltkrieg ging er nach Breslau, wo 1921 in der Schlesischen Landesgesellschaft seine langjährige Zusammenarbeit mit Ernst May begann. Als May 1925 nach Frankfurt am Main als Stadtbaurat berufen wurde, folgte ihm Boehm und wurde dort Dienststellenleiter des Stadtbauamtes. Gemeinsam erstellten sie bis 1928 den Generalbebauungsplan der Stadt sowie planten die einzelnen Siedlungen des „Neuen Frankfurts“. Nach dem Fortgang von May behielt er die Betreuung der städtischen Bauleitplanung sowie arbeitete an der Vorbereitung der Altstadtsanierung.[2]
Im Herbst 1936 kehrte Boehm nach Breslau zurück, wo er als Leiter des Stadterweiterungsamtes und Oberbaurat unter dem Stadtbaurat für Städtebau Günther Trauer Bebauungspläne, insbesondere für die Baublöcke der Altstadt erarbeitete.[2] Des Weiteren plante er öffentliche Bauten und arbeitete u. a. mit Rudolf Stein und Richard Konwiarz zusammen. Von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er Stadtbaurat (Baudezernent) in der nordpolnischen Stadt Gdynia, die in das „Dritte Reich“ eingegliedert und auf Gotenhafen umbenannt wurde[4].
1945 flüchtete Boehm vor der vorrückenden Roten Armee aus Gotenhafen nach Frankfurt am Main, wo er zunächst freiberuflich als Architekt tätig war. 1947 trat er wieder in städtische Dienste als Baubeamter und Stellvertreter des Baudirektors Werner Hebebrand ein. Am 1. Oktober 1949 wurde Boehm als Nachfolger Hebebrands Baudirektor und Leiter des Stadtplanungsamtes und blieb bis zu seinem Tod 1954 im Amt.[3]
↑ ab
Martin Wentz: Hans Kampffmeyer: Planungsdezernent in Frankfurt am Main, 1956–1972. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36469-7, S.142.
↑ ab
Janusz Dobesz: Wrocławska architektura spod znaku swastyki na tle budownictwa III Rzeszy. Oficyna Wydawnicza PWr, Wrocław 2005, ISBN 83-7085-911-9, S.56–57 (polnisch).