Heinz Coubier, eigentlich Heinz Kuhbier, weiteres PseudonymHenri Legendre (* 25. Mai1905 in Duisburg; † 1. August1993 in Ebenhausen bei München), war ein deutscherTheaterregisseur und Schriftsteller. Er verband das Unterhaltsame mit Sozialkritik. Seinen wahrscheinlich größten Erfolg erzielte er mit der geistreichen Komödie Aimée oder Der gesunde Menschenverstand von 1938, die bis in die Gegenwart zur Aufführung kommt.[1] Coubier war mit der jüdischstämmigen Schriftstellerin Marianne Langewiesche verheiratet und unterlag während der Zeit des Nationalsozialismus zumindest teilweise einem Berufsverbot.[2]
Der Sohn eines Unternehmers hatte Kunstgeschichte und Theater- und Literaturwissenschaft in München, Berlin, Köln und Freiburg im Breisgau studiert und wirkte ab 1931 als Regisseur in Berlin. 1935 erhielt er Berufsverbot. Im selben Jahr heiratete er Marianne Langewiesche. Bis zum Kriegsende konnte er als freiberuflicher Schriftsteller tätig sein; anschließend arbeitet er wieder als Regisseur.
Ab 1957 lebte er mit seiner Frau in Ebenhausen bei München. Er schrieb viel für den Bayerischen Rundfunk, veröffentlichte aber auch weiterhin Dramen, Erzählungen und Essays, beispielsweise für die Monatszeitschrift Merkur. Für Filmvorhaben lieferte er mehrfach Vorlagen oder Drehbücher.[3][4][5] Zudem übersetzte er aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.
1975 erhielt er den Tukan-Preis der Stadt München.
Werke
Aimée oder Der gesunde Menschenverstand, Komödie, Leipzig 1938
Die Schiffe brennen!, Schauspiel, Leipzig 1938
Ivar Kreuger, Tragödie, Leipzig (Verlag Dietzmann) 1939
Hundert Millionen Dollars, Komödie, Leipzig 1940 (UA Schauspielhaus Bremen 1940)
Die Nacht in San Raffaele, Roman, München 1940
Piratenkomödie, Leipzig 1941
Mohammed, Leipzig 1945
Francisquita oder Die Weltgeschichte, München 1946
So leben wir, München 1946
Ein Kommandant meutert, München 1953
Fräulein Blaubart, Wien 1955
Penelope oder Die Lorbeermaske, Komödie, München 1957
Belle-Mère oder Lob der Schwiegermutter, München 1958 (unter dem Namen Henri Legendre)
↑Nach Koenig-Warthausen untersagten ihm die nationalsozialistischen Behörden zwar das Inszenieren; durch „gute Beziehungen“ habe er sich aber schließlich eine Schreiblizenz besorgen und während des Krieges einige Bücher veröffentlichen können. Siehe dazu Gabriele Freiin von Koenig-Warthausen: Langewiesche, Marianne. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 595 f. (Digitalisat). Immerhin wurden auch noch Stücke von ihm gespielt, siehe die Uraufführung von Hundert Millionen Dollars 1940
↑Ein polnischer Mönch tritt an die Stelle eines ermordeten Prinzen und bringt es so zum russischen Zaren
↑Verriss in der Zeit 1962, abgerufen am 5. Mai 2011. Einige Kennzeichnungen: „sentenzenreiche Zivilisationskritik“, „Sammelsurium von Schlagwörtern“ „erschreckend langweilig“