1932 gründete er die ein Jahr später wiederaufgelöste avantgardistische Gruppe 32 mit Franz W. Seiwert, Heinrich Hoerle, Räderscheidt und Ludwig Egidius Ronig.[3]
1933 floh Davringhausen mit seiner Frau, der jüdischen Unternehmertochter Lore Auerbach, ins Exil, zuerst nach Cala Rajada auf Mallorca, 1936 nach Ascona, 1939 nach Paris und schließlich nach Südfrankreich. In Deutschland wurden rund 200 seiner Arbeiten als Entartete Kunst aus öffentlichen Museen entfernt; Davringhausen erhielt ein Mal- und Ausstellungsverbot. 1939/1940 wurde er gemeinsam mit anderen Malern wie Max Ernst, Anton Räderscheidt und zahlreichen Schriftstellern, wie beispielsweise Lion Feuchtwanger, Walter Hasenclever und Golo Mann, im Lager von Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, konnte aber in die Auvergne fliehen. Nach Kriegsende lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 in Cagnes-sur-Mer.
Sein Werk war seit der Emigration zunehmend von der Abstraktion geprägt. In den Jahren 1989 bis 2009 befand sich der Nachlass des Malers im Leopold-Hoesch-Museum in Düren. Diese hat in jener Zeit mehrere Ausstellungen seiner Bilder veranstaltet, vor allem jener aus den späteren Schaffensperioden, und 1995 eine Retrospektive mit den noch erhaltenen Werken der Neuen Sachlichkeit. Von Februar bis Juni 2013 zeigte das August-Macke-Haus in Bonn rund 40 Exponate aus Davringhausens früherem Schaffen. 2023 fand eine Retrospektive im StolbergerZinkhütter Hof statt.[4]
Literatur
Davringhausen, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S.525 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Heinrich M. Davringhausen. Vom Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit. Buch zur Ausstellung. Hrsg. v. August Macke-Haus, Bonn 2013.
Dorothea Eimert: Heinrich Maria Davringhausen 1894–1970. Monographie und Werkverzeichnis. Köln 1995.
Gerd Presler: Glanz und Elend der 20er Jahre. Die Malerei der Neuen Sachlichkeit. Köln 1992, Dumont TB 285, Heinrich Maria Davringhausen, S. 134f., S. 185 f., ISBN 3-7701-2825-7
Emilio Bertonati: Neue Sachlichkeit in Deutschland. Herrsching 1988, ISBN 3-88199-447-5.
↑s. Katalog Deutscher Künstlerbund Köln 1929. Mai–September 1929 im Staatenhaus, M. DuMont Schauberg, Köln 1929. (S. 16: Davringhausen, H. M. : Kat.Nr. 60: Negermädchen.)
↑Sylvia Böhmer und Gabriele Lueg: Ludwig E. Ronig, Malerei Zeichnung. Ausstellungskatalog, Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn, im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland 1984. Rheinland-Verlag Köln 1994, ISBN 3-7927-0833-7.