Heinrich III. Graf von Sayn (* um 1185; † 1. Januar1247 in Blankenberg), wegen seiner enormen Körpergröße der Große genannt, war Inhaber mehrerer Grafschaften und Vogt bedeutender rheinischer Stifte und einer der mächtigsten Dynasten am Mittel- und Niederrhein. Der Minnesänger Reinmar von Hagenau besingt seine Qualitäten als Jäger, Herrscher und Gastgeber. Mit seinem Tod erlosch das Grafengeschlecht der Sayner Grafen im Mannesstamm.
Wohnorte des Paares waren die Burgen Blankenberg an der Sieg, Löwenburg im Siebengebirge und Sayn. Graf Heinrich galt als Freund der Dichter und Sänger; der MinnesängerReinmar von Zweter pries ihn als milden Gönner der fahrenden Sänger und als biderben wirt, der geste wohlemphahen kann.[1] Zwischen dem großen Theologen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und dem Grafenpaar bestand ein vertrauensvolles Verhältnis. Später bestellte Mechthild Albert als Schiedsrichter bei ihren umfangreichen Schenkungen.
Er starb kinderlos in der Silvesternacht 1246/47.[2] Die Grabfigur aus Eiche, die sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet, ist eine der bedeutendsten deutschen Grabfiguren des 13. Jahrhunderts. Eine Replik der Grabfigur befindet sich im ehemaligen Prämonstratenserkloster Maria Himmelfahrt und Johannes Evangelista in Sayn.
Das saynische Erbe fiel an seine Schwestern Adelheid, in erster Ehe mit dem Grafen Gottfried III. von Sponheim-Starkenburg verheiratet, und Agnes, die Gemahlin Graf Heinrichs von Blieskastel. Die neuen Grafen von Sayn aus dem Hause Sponheim teilten 1294 die Grafschaft unter den Brüdern Johann, der Sayn erhielt, und Engelbert, der die Marienburg in Vallendar übernahm. Die ältere Linie regierte in Sayn, Hachenburg und Altenkirchen, bis auch sie mit Graf Heinrich IV. von Sayn 1606 im Mannesstamm erlosch.
Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes, 3. Auflage (unveränderter Nachdruck). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1958/1999. ISBN 3-922244-80-7
Erich Vierbuchen: Graf Heinrich III. der Große von Sayn. In: Lebensbilder des Kreises Altenkirchen. Heimatverein für den Kreis Altenkirchen, Altenkirchen 1975.
Thomas Bohn: Gräfin Mechthild von Sayn (1200/03–1285). Eine Studie zur rheinischen Geschichte und Kultur. Böhlau, Köln u. a. 2002, ISBN 3-412-10901-0 (Rheinisches Archiv 140), (Zugleich: Trier, Univ., Diss., 1996).
Joachim J. Halbekann: Die älteren Grafen von Sayn. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-01-2