Mit dem Begriff Heft oder Gehilz (auch Gehilze, Hilze, Griffhilze)[1] wird der früher meist aus Holz bestehende Griff von Blankwaffen und einigen Handwerkzeugen bezeichnet. Er nimmt z. B. den Erl (Angel) auf.
Auch heutzutage bestehen Hefte häufig noch aus Holz, oft aber auch (etwa bei Messern) aus Kunststoff. Bei hochwertigem Werkzeug sind die Hefte meist austauschbar und können daher bei Bedarf, etwa bei losem Sitz, erneuert werden.
Waffen
Schwert-, Messer- und DolchgriffeGefäß eines Rapiers, bestehend aus Heft, Knauf, Parierstange und Korb
Waffen mit Heft sind Klingenwaffen und die meisten Schlagwaffen. Das Heft ist ein Teil des Gefäßes. Das Gefäß gibt es in vielen Ausführungen vom Heft mit einfachem Knebel, der ein Abrutschen der Hand auf die Klinge verhindern soll, zum Korbgefäß, welches die Hand fast komplett umschließt. Bei vielen Waffen wurde der hintere Abschluss als relativ schwerer Knauf ausgeführt, einerseits zum besseren Ausbalancieren der Klinge, andererseits als Schlaginstrument.
Die Griffoberflächengestaltung soll neben der zu erzielenden dekorativen Wirkung auch einen guten Halt einer Griffwaffe in der Hand gewährleisten:[2]
gegliedert: die Oberfläche wird durch waagerecht umlaufende Absätze oder Wulste unterbrochen
geschwellt: ein zylindersymmetrischer Griff mit dem größten Querschnitt etwa in der Mitte, der zu den Enden hin abnimmt, oder ein asymmetrischer Griff mit verdickter Mittelpartie an der Vorderseite
gewunden: ein Wulst läuft spiralförmig die Oberfläche entlang
gerippt: die Oberfläche ist mit kleinen Rippen aufgeraut
kordeliert: die Oberfläche ist schräggerautet („Fischhaut“)
Die grundlegenden Griffformen sind[2] (die Nummern entsprechen der Nummern in der Abbildung):
Symmetrische Griffe
Schwert-, Degen- und Dolchgriff
Schwert-, Degen- und Dolchgriff, aber geschwellt
Schwert-, Degen- und Dolchgriff, aber gegliedert
Schwert-, Degen- und Dolchgriff, aber gewunden
Asymmetrische Griffe
Säbelgriff
Säbelgriff, aber geschwellt
Messergriff, durchgehende Angel, aufgenietet
Hiervon stammt auch die Redewendung „Das Heft in der Hand haben“.