Das Pfarrdorf liegt im Oberpfälzer Jura auf 421 m ü. NHN (ehemalige Schule) in einem Talkessel westlich des Gemeindesitzes am Kaltenbach und am Fuße des Dillbergs.
Geschichte
Hausheim ist altes Reichsgut;[2] von Heinrich dem Älteren von (Burg-)Thann erhielt die Deutschordenskommende Nürnberg 1284 neun Güter in Hausheim einschließlich der Mühle.[3] 1292 bekam der Orden einen weiteren Hausheimer Hof, und zwar aus dem Besitz der Gebrüder von Rothenfels.[4][5] 1346 vermachte Adelheid, Witwe des Heinrich des Smid (zu Berg?), ein Gut zu Hausheim teils dem Kloster Seligenporten, teils dem Neumarkter Spital.[6] Ab dem 14. Jahrhundert stand der Zehent von 21 Hausheimer Höfen dem Elisabethspital der Deutschordenskommende und dem reichsstädtischen Heiliggeist-Spital zu Nürnberg zu. 1350 übergab der Patrizier Konrad Groß den „Kirchsatz“ von Hausheim samt dem Groß- und Kleinzehent mit Ausnahme einiger Huben und 52 Morgen Waldgebiet zum Bau der Hausheimer Kirche der Nürnberger Deutschordenskommende; diese unterhielt in Postbauer ein Unteramt, geführt von einem Außenbeamten der Kommende. Zu diesem Amt gehörten 1670 zwei Ganz-, zwei Halbhöfe und acht Güter Hausheims.[7][8] Auch das Kloster Engelthal, das auf Schenkungen von Nürnberger Patrizierfamilien zurückgeht, hatte Besitz in Hausheim.[9] Unter dem Dreißigjährigen Krieg litt der Ort schwer.[7] Für 1688 ist eine Schule erwähnt.[4]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Hausheim aus 40 Anwesen einschließlich des gemeindlichen Hirtenhauses und der gemeindlichen Schmiedstatt. Grundherren waren das Kastenamt Haimburg (3 Höfe), das Deutschorden-Pflegamt Postbauer (10 Höfe), das Klosterrichteramt Seligenporten (2 Höfe), die Reichsstadt Nürnberg (21 Höfe des Heiliggeist-Spitals) und das Klosterrichteramt Engelthal (3 Höfe).[10] In den Napoleonischen Kriegen besetzten französische Truppen 1805 und 1809 das Dorf; die Ortsbewohner flohen auf den Dillberg.[7]
Bis 1930 gehörte die Gemeinde Hausheim zum Amtsgericht Kastl, danach zum Amtsgericht Neumarkt. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde unter ihrem letzten Bürgermeister Willibald Lenz 1972 nach Berg eingemeindet.[7]
Gegenüber der Pfarrkirche wurde, mit europäischen Mitteln gefördert, die ehemalige Schule zum „Haus des Dorfes, der Jugend und der Vereine Hausheim“ umgestaltet. Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ des Bezirksentscheids Oberpfalz 2014 wurde der Ort mit Silber ausgezeichnet.[13]
1378 ist Hausheim eine eigene Pfarrei; das Präsentationsrecht besaß der Deutsche Orden zu Nürnberg. 1554 bis 1627 war der Ort protestantisch. 1713 beginnen die Pfarrmatrikel.[4] Die gotischeChorturmkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm im Osten ist mit kleinen, roh zugerichteten Quadern, sogenannten Glassteinen, verblendet. In den unteren Geschossen von quadratischem Grundriss, ist das oberste Turmgeschoss aus der Barockzeit achteckig, das in einen Spitzhelm übergeht. 1737 wurde die Kirche auf 13,5 × 7,6 m (Schiff) erweitert und barock ausgestattet. Der Hauptaltar hat zwei weinlaubumrankte Säulen. Auch die Seitenaltäre sind zweisäulig. Die Altäre wurden 1817 aus dem säkularisiertenKloster Speinshart erworben. Die Kanzel zeigt in Hochreliefs die vier Evangelisten.[7][12]
Friedenskapelle
Außerhalb des Ortes, auf dem Hügel zwischen Hausheim und Berg, erbauten 1976 die Hausheimer unter der Federführung des Kriegervereins die sogenannte Friedenskapelle. Die Dachform symbolisiert das Zelt Gottes; das Dach reicht deshalb teilweise bis zum Boden hinab.[7]
↑Johann Nepomuk von Löwenthal: Geschichte des Schultheißenamts und der Stadt Neumarkt auf dem Nordgau oder in der heutigen oberen Pfalz. Zwingl’sche Schriften, München 1805, S. 20; Heinloth, S. 297, Anmerkung 133.