Das Haus Schwärzetal ist ein Kulturhaus mit Saal in Eberswalde.
In dem Kulturhaus finden die wichtigsten Veranstaltungen der Stadt statt. Mit der Landesgartenschau 2002 entstand ein weiterer Saal in Eberswalde (die sogenannte Blumenhalle), der allerdings als ehemalige Industriehalle eine schlechte Akustik hat. Deshalb finden traditionelle Veranstaltungen wie die Eberswalder Faschingstage im Haus Schwärzetal statt. Die Faschingstage als wichtigstes jährliches Kulturereignis in Eberswalde sind untrennbar miteinander verbunden, da das gesamte Kulturhaus zum Jahresanfang umgebaut wird und die Kulissen nicht in andere Räumlichkeiten passen.
Das Haus hieß nie offiziell „Schuppen“, nur die Kneipe an der Straßenseite hatte kurz diesen Namen. Der Begriff 'Schuppen' ist Sprachgebrauch in der Stadt.
Bisherige Namen:
1864: Arnold's Gartenetablissement
1867: Viktoriagarten
1892: Restauration des Herrn Fritz Grundmann (Grundmann's Restaurant und Garten, siehe unten)
1906: Harmonie
1950: Volkshaus
1957: Klubhaus der Jugend
1964: Kreiskulturhaus
1984: Kulturhaus Schwärzetal
1995: Haus Schwärzetal
1864
eröffnete der Berliner Gastwirt Friedrich Arnold an der Stelle des heutigen 'Haus Schwärzetal' das 1. Saalunternehmen der Stadt Eberswalde: „Arnold's Gartenetablissement“.
erhielt die angrenzende heutige August-Bebel-Straße ebenfalls den Namen Victoriastraße. Damals waren beide Schreibweisen der Victoria gebräuchlich, mit 'c' und mit 'k'.
1885
fand hier die Obst- und Gartenbauausstellung statt. Das Gelände erstreckte sich beiderseits der Schwärze in Richtung Kurhaus Gesundbrunnen
1892
wurde das Restaurant umbenannt in: „Restauration des Herrn Fritz Grundmann“
1897
wurde die Victoriastraße mit der Brunnenstraße durch die Errichtung einer Brücke über die Schwärze verbunden.
1906
erwarb Julius Mewes, dem auch das Restaurant „am Wasserfall“ im heutigen Tierpark gehörte, das Haus und ließ den Saal vergrößern. Das Haus bekam den Namen Harmonie und sein heutiges Aussehen.
1916
„Königliches Vereinslazarett der Harmonie, Station III“
1945
wurde im Januar hier zum 3. Mal in der Geschichte ein Feldlazarett eingerichtet.
1948
begannen die Sanierungsarbeiten, um dem Gebäude seinen ursprünglichen Charakter wieder zu geben.
1950
wurde das Haus als „Volkshaus“ wiedereröffnet. Der Springbrunnen sprudelte noch bis Ende der 60er Jahre.
Hinter dem Volkshaus, mit separatem Eingang über die kleine Brücke von der Brunnenstraße kam man zum Biergarten. In der Mitte befand sich eine Holzbühne, Tische und Stühle bestanden aus einem zusammenklappbaren Metallgestell mit Holz-Lattenrost.
Die Gäste durften ihre Thermoskanne mit Malzkaffee (Bohnenkaffee war noch eine Rarität) und ihren Kuchen oder Stullen mitbringen, da Gaststättenpreise für die meisten noch unerschwinglich waren.
1957
wurde das Volkshaus umbenannt in Klubhaus der Jugend. Es unterstand der FDJ-Kreisleitung. Der Biergarten wurde geschlossen.
1964
erfolgte eine weitere Umbenennung in „Kreiskulturhaus“.
1984
wurde das Haus wieder umbenannt in „Kulturhaus Schwärzetal“
1987
wurde das Haus „aus technischen Gründen“ geschlossen. Der marode Zustand ließ sich nicht weiter verheimlichen. Die eindringende Feuchtigkeit drückte das Parkett nach oben, das Dach war undicht und die gesamte Inneneinrichtung einschließlich Küchen- und Sanitärtrakt sowie die Bühnentechnik mussten erneuert und modernisiert werden.
1995
wurde das Haus nach 8-jähriger Schließung wieder eröffnet und erhielt den Namen „Haus Schwärzetal“. In diesen acht Jahren der Schließung fanden als einzige Veranstaltungen im Februar die Faschinge statt, zeitweise mitten in den Bauarbeiten. Dank der vom Forstfasching verwendeten Kulissen war dies möglich.
2003
kam es am 5. September zu einem großen Wasserschaden durch einen technischen Defekt der Sprinkleranlage.