Harth liegt auf einer Höhe von ca. 190 m ü. NHN etwa einen Kilometer westlich des Ruppichterother Ortskerns. Nachbarorte sind Ahe im Westen und Ruppichteroth im Osten. Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 478.
Geschichte
Unter Denkmalschutz stehendes Wohnstallhaus, ältestes erhaltenes Gebäude des OrtesOrtsmitte
Das Dorf Harth taucht erstmals in einer Karte des Kirchspiels Ruppichteroth aus dem Jahr 1646 auf. Das Wort „hart“ stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet „Wald“. Der Ort liegt an einer Erhebung mit dem Namen „Heilige Harth“, der Ortsname geht auf diese Flurbezeichnung zurück.[2] Damals gab es in Harth zwei Freigüter, diese hatten im Bedarfsfall zwei bzw. ein Pferde zu stellen und mussten jeweils einen Fuder Hafer abliefern.[3]
Die Provinz Jülich-Kleve-Berg fusionierte 1822 mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein, wobei die Rheinprovinz neu entstand. 1825 wurde der Kreis Siegburg in Siegkreis umbenannt. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bestand der Weiler Harth aus 24 Wohngebäuden und hatte 104 Einwohner.[5] 1901 hatte das Dorf 93 Einwohner. Die Haushalte waren AckerinWwe. Peter Blum, Ackerer Philipp Gassen, Ackerer Heinrich Hermann, Zimmerer H. W. Heimann, Ackerin Wwe. Franz Josef Heismann, Maurer Joh. Heismann, Ackerer Wilhelm Löbach, Bäcker Wilhelm Manz, Ackerin Wwe. Wilhelm Müller, Schuster Josef Ottersbach, Näherin Augusta Rödder, Ackerer Heinrich Rödder, Ackerer Wilhelm Schiefen, Ackerer Wilhelm Schmitz sen., Ackerer Wwe. Heinrich Söhn und Hebamme Wwe. Josef Söntgerath.[6] 1927 änderte die Bürgermeisterei Ruppichteroth ihren Namen zu Amt Ruppichteroth.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebiet um Harth Teil der Britischen Besatzungszone, aus deren Teil der Rheinprovinz 1946 das Bundesland Nordrhein-Westfalen gebildet wurde. Für das Jahr 1960 sind in Harth 38 Haushalte verzeichnet.[7] Am 1. August 1969 wurde das Amt Ruppichteroth durch die Fusion der angehörigen Gemeinden Ruppichteroth und Winterscheid aufgelöst. Seitdem liegt der Ortsteil Harth im Rhein-Sieg-Kreis.
Sehenswürdigkeiten
Im Ort ist eine restaurierte historische „Lambach-Pumpe“ ausgestellt. Durch eine solche Pumpe konnten die Dorfbewohner ab 1909 ihr Trinkwasser aus dem Tal in den höhergelegenen Ort pumpen. Vorher musste das Wasser aus einem Brunnen geholt werden.
Weblinks
Commons: Harth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Friedrich Koch: Unsere Orts- und Flurnamen. In: Harry Hendriks (Hrsg.): Ruppichteroth im Spiegel der Zeit. Ruppichteroth 1988, S. 390.
↑Franz J. Burghardt: Adelssitze und freie Güter im Raum Ruppichteroth-Winterscheid. In: Ruppichteroth im Spiegel der Zeit. Bd. II, 1978, S. 12.
↑Karl Schröder: Die Zivilgemeinde Ruppichteroth 1808–2006. Ruppichteroth – Schönenberg – Winterscheid. 100 Jahre Rathaus in Schönenberg. Hrsg.: Gemeinde Ruppichteroth. Franz Schmitt, Siegburg 2006, ISBN 3-87710-329-4, S.17.
↑Die Gemeinden und Gutsbezirke in der Provinz Rheinland. Königliches Statistisches Bureau, Berlin 1874, S. 112 (Online, abgerufen am 29. Oktober 2020).