1988 nahm er einen Ruf auf eine ordentliche Professur für Diskrete Mathematik an der Universität Bonn an; 1994 wechselte er auf den Lehrstuhl für Algorithmen und Komplexität an die Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Dort war Prömel von 2000 bis 2007 hauptamtlicher Vizepräsident für Forschung. 2005 leitete er die HU als kommissarischer Präsident.
2007 wählte ihn die Universitätsversammlung der Technischen Universität Darmstadt zum Präsidenten und er trat am 1. Oktober 2007 die Nachfolge von Johann-Dietrich Wörner an. Im Jahr 2013 wurde er für eine zweite Amtszeit bis 2019 bestätigt. Ein Resümee seiner 12-jährigen Amtszeit findet sich in der „Rede des Präsidenten zu seinem Abschied 2019“[4]. Am 1. Oktober 2019 wurde er von der Politologin Tanja Brühl abgelöst.
Im Februar 2021 wurde Prömel zum Gründungspräsidenten der im Aufbau befindlichen Technischen Universität Nürnberg benannt, mit Amtsantritt zum 1. März 2021.[5]
Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Kombinatorik und Graphentheorie, die Anwendung probabilistischer Methoden und diskreter Optimierungsalgorithmen in der Mathematik, der Informatik und den Ingenieurwissenschaften.
Hans Jürgen Prömel ist seit 1982 verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.
Ämter und Funktionen
Prömel gehörte dem Präsidium der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV) von 2002 bis 2008 an. In dieser Zeit hatte er auch den Vorsitz des Verwaltungsrats des Zuse-Instituts Berlin inne und war Mitglied des wissenschaftlichen Rats des DFG-Forschungszentrums MATHEON,[6] verantwortlich für das Gebiet „Life Science“. Er war von 2001 bis 2007 Sprecher der Forschergruppe „Algorithmen, Struktur und Zufall“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. Prömel war 1996 einer der Gründer der Fachgruppe „Diskrete Mathematik“ in der DMV[7] und von 1997 bis 2002 der erste Sprecher dieser Fachgruppe.
In vielfältiger Weise engagierte Prömel sich in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So war er 2002 für die Einführung der Juniorprofessuren an der HU Berlin als eine der ersten deutschen Universitäten verantwortlich. Zudem war er von 1999 bis 2008 Mitglied der Bundesjury beim Bundeswettbewerb Jugend forscht, zuletzt als Sprecher der Bundesjury.
Von 2008 bis 2012 war er Vizepräsident für Governance, Personalstrukturen und Organisation der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und von 2011 bis 2013 hatte er das Amt des Vizepräsidenten der TU9, einer Allianz von neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland, inne. Von Januar 2014 an wurde er dann für vier Jahre zum TU9-Präsidenten gewählt. 2013 wurde Prömel zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Technischen Universitäten Deutschlands in der HRK (ARGE TU) gewählt und amtierte bis 2018.[8]
2010 wurde er vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten in die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen berufen, der er bis 2016 angehörte.[9]
The Steiner tree problem. A tour through graphs, algorithms, and complexity. Vieweg, Braunschweig 2002, ISBN 3-528-06762-4, zusammen mit Angelika Steger
PG Kolaitis, HJ Prömel, BL Rothschild: 𝐾_ {𝑙+ 1}-free graphs: asymptotic structure and a 0-1 law. Transactions of the American Society, 1987. doi:10.2307/2000689
HJ Prömel, A Steger: Excluding induced subgraphs III: a general asymptotic. Random Structures & Algorithms, 1992. doi:10.1002/rsa.3240030104
HJ Prömel, A Steger: A new approximation algorithmfor the Steiner tree problemwith performance ratio 5/3. Journal of Algorithms, 2000. doi:10.1006/jagm.2000.1086