Hannah Philomena Scheiber wuchs in dem von Tourismus geprägten Ort Obergurgl auf. Sie studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie an der Accademia di Belle Arti in Florenz. Im Jahr 2016 wurde sie an die SVA in New York zu einer Artist-in-Residency eingeladen.[1] Im darauf folgenden Jahr wurde sie Mutter eines Sohnes. Seit 2017 ist sie zudem Mitglied der Tiroler Künstlerschaft. Heute lebt und arbeitet Hannah Philomena Scheiber in Tirol und Verona.[2]
Seit 2024 macht sie ihren PhD in practice und lehrt ab Dezember 2024 am Mozarteum in Salzburg sowie an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Edith Stein.
Werk
Das Werk von Hannah Philomena Scheiber lässt sich in drei Bereiche einteilen: Gemälde, Keramikobjekte und Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum.[3] Im Rahmen des Themenjahres 2022 des Galeriebeirates und des Kulturausschusses der Stadt Imst wird Hannah Philomena Scheiber gemeinsam mit fünf weiteren Künstlerinnen für eine Ausstellung in der Hörmann-Galerie ausgewählt.[4] Am 6. September 2024 eröffnet sie im Tresor des Kunstforums Wien ihre erste Solo-Premiere mit dem Ausstellungstitel "Ultra Mare"[5] und präsentiert darin ihre jüngsten Arbeiten. Diese changieren zwischen vermeintlicher Gegenständlichkeit und Abstraktion. Im Werkzyklus "ULTRA MARE" ergänzt sie ihre klassische Farbpalette von Ultramarinblau um Cadmium Yellow Deep, womit sie ihrer Kunst eine neue Dimension verleiht.[6]
Ihre Malerei beschäftigt sich mit Fragen nach dem Menschsein zwischen Ausdrücken von Heimat und Natur. Sie spricht Themen an, wie etwa die irreversible Einflussnahme des Menschen in der Berglandschaft, die Vergänglichkeit der Natur oder das Nicht-Wissen darüber, wie das Anthropozän die Berge zeichnen wird.[7] Besondere Bedeutung nehmen in ihren Gemälden die Berge des Ötztales ein, welche sie mit dem „Spannungsfeld zwischen bodenständig bergbäuerlicher Kultur und internationalem Tourismus“ auflädt. Auf den Berg als wiederkehrendes Motiv und Thema stieß die Künstlerin über das Malen von Trachtenfalten. Scheiber stellt ihre Gemälde auf der Basis von Öl oder Acryl her. Die Verwendung der Farbe Ultramarin nimmt in ihren Gemälden eine elementare Rolle ein. Laut Scheiber sei sie die „Farbe des Urweiblichen“, welche aufgrund ihrer Kostbarkeit in der Malerei zu seiner Zeit nur sparsam eingesetzt werden konnte und gern in bildlichen Darstellungen von der Jungfrau Maria zum Einsatz gekommen ist.[8]
In den Keramikarbeiten geht es der Künstlerin um den humorvollen Umgang mit aktuellen, gesellschaftskritischen Fragestellungen. Ihre Vorgehensweise besteht in vielen Objekten darin, gebrauchtes Geschirr mit Hilfe von keramischem Siebdruck mit Texten und Statements zu bedrucken.[9] Die Designerin Marina Hoermanseder weist auf die Verbindung zwischen Tradition und Popkultur hin, welche Hannah Philomena Scheiber in ihren Objekten kreiert.[10] Ihr Vorgehen teilt Scheiber auch in partizipativen Kunstwerkstätten, welche unter anderem in Ötztaler Museen stattfanden.[11]
Der Bereich der Projekte im öffentlichen und halböffentlichen Raum fasst bildliche Gestaltung von Innenräumen und Fassaden in unterschiedlichen Orten in Österreich zusammen. So zeigt beispielsweise ein Sportgeschäft in Längenfeld eine Berglandschaften von ihr.[12]
Preise
2023 Red Dot Design Award für "LICHT & SCHATTEN"[13]