Nachdem die bereits bestehende damals nieder-österreichische Taubstummenanstalt in Wien-Döbling nicht ausbaufähig war, beschloss der Gemeinderat von Wiener Neustadt am 2. Juli 1901, für den Bau einer weiteren Anstalt im sogenannten Seminargarten in der Schneeberggasse ein Grundstück zur Verfügung zu stellen. Der niederösterreichische Landtag – Wien gehörte noch zu Niederösterreich – beschloss am 8. Juli 1902 den Neubau einer Taubstummenanstalt für 100 Zöglinge in Wiener Neustadt. Bürokratische Hindernisse verzögerten die Errichtung gering, die Schule wurde erst zum 24. Oktober 1903 eröffnet. Ab 1914 bedingt durch den Krieg diente die Schule als Reservespital bis 1915 das Kriegsspital diese Funktion übernahm, ab 1915 diente das Gebäude als Fliegeroffiziersschule. Nach dem Krieg wurde die Taubstummenanstalt wieder für Taubstumme eingerichtet. Der niederösterreichische Landtag beschloss am 12. Oktober 1932 die Schließung der Taubstummenanstalt und deren Übersiedlung nach St. Pölten. 1933 wurde im Gebäude eine Landesberufsschule eingerichtet.[1]
↑Karl Flanner: Die Taubstummenanstalt von Wiener Neustadt. 1993.
↑Zwei Schulen ziehen ins Zehnerviertel. Entscheidung ist gefallen. HLM und BAfEK sind ab dem kommenden Schuljahr in der ehemaligen Landesberufsschule. Wr. Neustädter NÖN Nr. 24 vom 13. Juni 2017, S. 2.