Sein Vater war Ingenieur und stammte aus Warschau. Er musste wegen seiner ungarischen Herkunft Polen verlassen und ging nach einem kurzen Aufenthalt in Paris nach Budapest, wo Guyla und zwei Jahre später auch sein Bruder Roman Komarnicki geboren wurden. Nach dem Tod des Vaters wuchs er in Ungarn und Polen auf. Gyula studierte Jura an der Universität Budapest. Während des Studiums kam er auf Drängen eines Freundes zum Klettern und ab 1906 war er bereits ein bedeutender Tatra-Bergsteiger. Sein Kletterpartner waren unter anderen sein Bruder Roman, Janusz Chmielowski, Roman Kordys, Mariusz Zaruski und Mieczysław Świerz. Er veröffentlichte Bücher über die Hohe Tatra in ungarischer und deutscher Sprache. Als Rechtsanwalt war er Geschäftsführer der Ungarischen Staatsbahn (1928–1934) und Generaldirektor der Ungarischen Gesellschaft für Maritime Navigation (1934–1944).
Komarnicki war der erste Präsident der Akademischen Budapestes Tourismusvereinigung, die zu diesem Zeitpunkt die einzige ungarische Berg-Organisation war. Er war auch Ehrenmitglied des polnischen Tatra-Vereins und des Karpathenvereins. Ab 1907 war er Autor von Zeitschriften-Artikel in Turistik und Alpinismus (er war einer der Mitbegründer), in Zeitschrift der Tatra-Gesellschaftund im Bergsteiger. Hierbei bewertete und beschrieb er Touren. Zu seinen wichtigsten Werken zählen ein Führer für Bergsteiger, welcher mehrere Male in Ungarisch (A Magas Tatra hegymászókalauza, Budapest 1914, 1917, 1926) und in Deutsch (Die Hohe Tatra, Hochgebirgsführer)[1] veröffentlicht wurde.
Erfolge
erster Übergang der Nord-Ostseite des Mnich (1908)
Wintererstbesteigung des Zadný Gerlach (1913, mit Gyula Hefty)
Wintererstbesteigung der Žltá veža und des Malý hrot (1914, mit Ernő Katai)
Literatur
Zofia Radwańska-Paryska, Witold Henryk Paryski: Wielka encyklopedia tatrzańska. Poronin: Wydawnictwo Górskie, 2004. ISBN 83-7104-009-1.
Bolesław Chwaściński: Z dziejów taternictwa. O górach i ludziach. Warszawa: Sport i Turystyka, 1988, S. 121–123, 144–147, 153, 159. ISBN 83-217-2463-9.
Anton Klipp: Die Hohe Tatra und der Karpathenverein, Verlag Karpatendeutsches Kulturwerk Slowakei, 2006, ISBN 3-927020-12-5.[2]
Weblinks
Personenmappe zu Gyula Komarnicki (PDF) im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)