1285 wurde Gutenberg erstmals als Gutenberc erwähnt. Der Ort gehörte zur Herrschaft der Herzöge von Teck, Hermann und Konrad von Teck bestätigten in diesem Jahr einen Verkauf an das Prämonstratenserkloster Marchtal. Gutenberg kam zusammen mit Oberlenningen 1387 in den Besitz der Grafen von Württemberg. 1370 wird Gutenberg erstmals als Stadt bezeichnet, hat aber die Stadtrechte vermutlich bereits um 1305 erhalten. Nach dem Übergang auf Württemberg gerieten diese Rechte in Vergessenheit. Zusammen mit Krebsstein und Schopfloch bildete Gutenberg einen eigenen Gerichts- und Verwaltungsbezirk, den Gutenberger Stab. Deshalb wurde auch bereits 1459 der erste Schultheiß erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg übernahm der Oberlenninger Amtmann den Vorsitz im Gutenberger Stab. Neben den Herzögen von Teck waren die Herren von Sperberseck, die Schweler von Wielandstein und die Familie Pfäler aus dem Elsachtal in Gutenberg begütert.
Früheres Gutenberger Pfarrhaus, 1784 von Kirchenrats-Baumeister Wilhelm Friedrich Goez erbaut – heute ein Gasthaus
Verkehr
Gutenberg ist wie das gesamte Lenninger Tal über die Bundesstraße 465 (Kirchheim unter Teck–Leutkirch im Allgäu) straßenmäßig angebunden. Aufgrund von Funden kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um eine alte Römische Straße zwischen den Militärlagern in Köngen und Donnstetten handelte. Der Albaufstieg der B 465 bei Gutenberg wurde in der Vergangenheit auch Eselssteig genannt.
Literatur
Gutenberg. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Kirchheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band16). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1842 (Volltext [Wikisource]).
Landkreis Esslingen (Hrsg.): Der Kreis Esslingen. Theiss-Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-8062-0171-4, S. 218.
Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen (Hrsg.): Der Landkreis Esslingen. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 2, S. 140–143.