Gunnar Seelentag machte 1989 seinen Schulabschluss in den USA, 1991 legte er das Abitur am Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster ab. Er studierte Geschichte, Latein und Englisch an der Universität Freiburg, wo er 1998 sein Erstes Staatsexamen bestand. Von 1999 bis 2001 war Seelentag Promotionsstipendiat des GraduiertenkollegsVormoderne Konzepte von Zeit und Vergangenheit an der Universität zu Köln. 2001 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Karl-Joachim Hölkeskamp am Seminar für Alte Geschichte an der Universität Köln, 2002/03 war er zudem Mitarbeiter des Kölner Auktionshauses Lempertz. Die Promotion erfolgte 2002 in Freiburg mit der Dissertation zum Thema Taten und Tugenden Traians. Herrschaftsdarstellung im Principat.[1] Gutachter waren Hans-Joachim Gehrke und Karl-Joachim Hölkeskamp. Die Dissertation, die das 1992 von Egon Flaig entwickelte „Akzeptanz-Modell“ exemplarisch auf das PrinzipatTrajans anwendet, wurde mit dem Bruno-Snell-Preis der Mommsen-Gesellschaft ausgezeichnet.
Seelentag forscht insbesondere zur frühen und mittleren Römischen Kaiserzeit, zum archaischen Griechenland, zur kretischen Geschichte, zur römischen Numismatik, zu den Schnittmengen zwischen Alter Geschichte und Archäologie sowie zur Herrschaftssoziologie. Von 2014 bis 2018 leitete er gemeinsam mit Jan Bernhard Meister das DFG-Netzwerk «Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik».
Schriften (Auswahl)
Taten und Tugenden Traians. Herrschaftsdarstellung im Principat (= Hermes. Einzelschriften. Heft 91). Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08539-4 (zugleich Dissertation, Universität Freiburg 2002).
Das archaische Kreta. Institutionalisierung im frühen Griechenland (= Klio. Beihefte. Neue Folge, Band 24). De Gruyter, Berlin u. a. 2015, ISBN 978-3-11-036240-4 (teilweise zugleich Habilitationsschrift, Universität Köln 2010).
↑Vgl. dazu die Besprechungen von Sabine Panzram in: Klio 89, 2007, S. 240–241; Isabelle Künzer in: Journal für Kunstgeschichte 13, 2009, S. 20–27 (online); Angela Pabst in: Gnomon 86, 2014, S. 619–623.