Der Graugrüne Gänsefuß (Oxybasis glauca,[1] Syn.: Chenopodium glaucum) ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie Chenopodioideae in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Er kommt in Europa, Asien und Nordamerika vor.[2]
Der Graugrüne Gänsefuß ist eine einjährigekrautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 20 bis 40 cm, selten bis zu 120 cm, meist wächst sie jedoch charakteristisch niederliegend und nur wenige Zentimeter hoch. Der meist kriechende Stängel ist grün bis purpurrot und gerippt.
Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 5 bis 10 mm lang. Die oftmals fleischig verdickte Blattspreite weist eine Länge von 2 bis 4 cm und eine Breite von 0,6 bis 2 cm auf. Die Blattoberseite ist kahl und dunkel graugrün, die Blattunterseite ist stark weißgrau mehlig. Die Blattränder sind buchtig gezähnt bis gelappt. Der vorstehende Mittelnerv ist gelb-grün.
Generative Merkmale
Die zusammengesetzten Gesamtblütenstände bestehen aus knäueligen Teilblütenständen. Es sind zwittrige und weibliche Blüten vorhanden. Die hellgrüne Blütenhülle ist drei- bis fünfzipfelig. Die ein oder zwei Staubblätter überragen die Blütenhülle nicht und besitzen kugelige Staubbeutel. Die zwei Narben sind sehr kurz.
Die häutige Fruchtwand (Perikarp) ist gelb-weiß. Die dunkelbraunen oder rotbraunen, abgeflacht kugeligen Samen weisen einen Durchmesser von etwa 0,75 mm auf. Die Samenschale ist fein grubig punktiert bis netzadrig[3].
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, bei einigen Untersuchungen wurden auch 2n = 36 gefunden.[4]
In Deutschland wächst er insbesondere in sommerlich ausgebildeten, von Annuellen dominierten Gänsefuß-Uferfluren (Chenopodion rubri).
Ferner gedeiht er weniger häufig in jungen Phasen (Initialstadium) von stickstoffreichen Ruderalfluren und in Unkrautfluren (Polygono-Chenopodietalia) der Hackfruchtäcker und Gärten, vor allem in dörflichen Siedlungen, an Dungstätten, Straßenrinnen, Gräben, Mauern und Müllplätzen. Als salzertragende Art ist er gelegentlich auch in Salzpflanzenfluren zu finden.[6]
In den Allgäuer Alpen steigt er zwischen der Oberen Balderschwanger Alpe und der Speicherhalden-Alpe bis zu 1420 m Meereshöhe auf.[7]
Synonyme für Oxybasis glauca(L.) S. Fuentes, Uotila & Borsch, die auf demselben Typusexemplar beruhen, sind Chenopodium glaucumL.,[1]Agathophytum glaucum(L.) Fuss, Atriplex glauca(L.) Crantz (nom. illeg.), Blitum glaucum(L.) W.D.J. Koch, Botrys glauca(L.) Nieuwl., Chenopodium glaucum subsp. euglaucum(L.) Aellen (nom inval.) und Orthospermum glaucum(L.) Opiz.[9] Als weitere Synonyme gelten Chenopodium ambiguumR.Br., Chenopodium ambiguum var. majusMoq., Chenopodium ambiguum var. minusMoq., Chenopodium glaucum var. ambiguum(R.Br.) Hook.f., Chenopodium glaucum subsp. ambiguum(R.Br.) Murr & Thell., Chenopodium glaucum var. divaricatumHook.f., Chenopodium glaucum var. divaricatumMoq., Chenopodium glaucum var. littoraleRodway, Chenopodium glaucum subsp. marlothianumThell. & Aellen, Chenopodium glaucum f. minus(Moq.) Aellen, Chenopodium littoraleMoq. (nom. illeg.), Chenopodium nudiflorumF.Muell. ex Murr, Chenopodium pallidumMoq., Chenopodium wolffiiSimonk. und Orthosporum glaucumPeterm.[10] Es wurden einige Unterarten oder Varietäten beschrieben, dies wird von Autoren unterschiedlich diskutiert.
Quellen
Steven E. Clemants, Sergei L. Mosyakin: Chenopodium. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9, Chenopodium glaucum, S.283 (englisch, online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin, Steven E. Clemants: Chenopodium. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, Chenopodium glaucum, S.379 (englisch, online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
Rudolf Schubert, Walter Vent (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 8. Auflage. Band 4: Kritischer Band, Volk und Wissen, Berlin 1990. ISBN 3-06-012526-0.
Einzelnachweise
↑ abcdSusy Fuentes-Bazan, Pertti Uotila, Thomas Borsch: A novel phylogeny-based generic classification for Chenopodium sensu lato, and a tribal rearrangement of Chenopodioideae (Chenopodiaceae). In: Willdenowia. Band 42, Nr. 1, 2012, S. 5–24 (hier: S. 15), DOI:10.3372/wi.42.42101.
↑ abOxybasisglauca im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 5., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1983, ISBN 3-8001-3429-2, S.345.