Der Grand prix du cinéma français (deutsch: „Großer Preis des französischen Kinos“) war ein französischer Filmpreis, der von 1934 bis 1984 verliehen wurde und auch unter dem Namen Prix Louis Lumière bekannt war. Die Auszeichnung wurde auf Initiative des Erfinders des Cinématographen, Louis Lumière (1864–1948), und der Société d'encouragement à l'art et à l'industrie (SEAI) ins Leben gerufen und an die beste französische Filmproduktion (auch französische Koproduktionen) des Jahres vergeben. Bis zur letzten Verleihung im Jahr 1984 galt der Grand prix du cinéma français als ältester Filmpreis in Frankreich, ehe er ein Jahr später vom 1975 gegründeten nationalen Filmpreis César verdrängt wurde.
Preisträger
Unter den Preisträgern fanden sich so bekannte Filmschaffende wie die renommierten Autorenfilmer Jacques Tati, René Clair, Alain Resnais und François Truffaut, sowie François Leterrier, deren Filme je zweimal ausgezeichnet wurden. 1946 wurden mit Georges Rouquiers Farrébique und 1964 mit Jacques-Yves Cousteaus später Oscar-gekrönten Welt ohne Sonne Dokumentarfilme zum besten französischen Film des Jahres gewählt. 1956 setzte sich mit Albert Lamorisses Der rote Ballon (1956) einmalig ein Kurzfilm durch, der sich den Sieg mit Alain Resnais' Nacht und Nebel (1955) teilte, ebenfalls ein Dokumentarfilm.
* = 1956 wurden die beiden Gewinnerfilme anstatt mit dem Grand prix du cinéma français mit je einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Literatur
- Hammer, Tad B.: International film prizes: an encyclopedia. Chicago [u. a.]: St. James Press, 1991. S. 148–149 (engl. Ausgabe)