Die Grand Tour of Switzerland ist eine Ferienstrasse durch die Schweiz.[1] Bis ins Jahr 2021 soll die Grand Tour jährlich etwa 200'000 Feriengäste in die Schweiz führen, die einen Umsatz von 225 Millionen Schweizer Franken pro Jahr generieren sollen.
In Anlehnung an die Grand Tour[2] des 18. Jahrhunderts lancierte Schweiz Tourismus und ein privater Trägerverein[3] 2015 die Grand Tour of Switzerland. Ziel ist es, Individualtouristen die Planung und Durchführung ihrer Schweizreise per Auto oder Motorrad zu erleichtern. Als Vorbild diente die berühmte Route 66 in den USA.
Strecke und Sehenswürdigkeiten
Ascona
Mendrisio
Die Tour führt auf 1'643 Kilometern durch alle Landesteile zu 44 Sehenswürdigkeiten, davon 11 UNESCO-Welterbestätten, durch 51 Städte und entlang von 22 Seen. Der höchste Punkt der Grand Tour ist der Furkapass, 2429 m ü. M., der tiefste Punkt ist der Lago Maggiore, 193 m ü. M.
Für die Rundfahrt benötigt man mindestens 7 Tage, dies bei einer Fahrzeit von täglich mindestens 5 Stunden. Da die Tour auch über 5 Alpenpässe führt, ist die Befahrbarkeit der ganzen Tour nicht das ganze Jahr gewährleistet. Die Fahrt erfolgt auf dem normalen Schweizer Strassennetz. Ab der Sommersaison 2016 ist die Grand Tour mit offiziellen braunen Wegweisern im Uhrzeigersinn signalisiert. Der erste von 650 Wegweisern wurde im Oktober 2015 in Zürich montiert.[4]
Für Zugfans gibt es unter dem Namen Grand Train Tour of Switzerland eine abgespeckte Variante der Rundreise. Die ganzjährig befahrbare Tour ist rund 1’285 Kilometer lang und führt zu den Höhepunkten des Schweizer ÖV-Systems. Die Tour ist eine Sammlung bestehender Panoramarouten wie z. B. des Voralpenexpresses oder der Golden-Pass-Line.
Auf der gesamten Strecke der Grand Tour of Switzerland sind an verschiedenen Stationen sogenannte Grand Tour Foto-Spots aufgebaut, aktuell sind es 65 Stück (November 2022).[5] Die Spots in Form eines roten Rahmens mit Zierelement setzen verschiedene landschaftliche und architektonische Sehenswürdigkeiten in Szene. Die meisten Foto-Spots sind kostenlos, bei einem Teil, z. B. den St. Beatus-Höhlen oder dem Rheinfall, muss der Eintrittspreis des jeweiligen Ortes gezahlt werden, um zu dem Foto-Spot zu gelangen.
Kritik
Kritik an der Grand Tour kommt von Umweltschützern. Für die Grüne Partei der Schweiz ist es unverständlich, dass Schweiz Tourismus den Strassenverkehr in den Bergen fördert. Der Verkehrs-Club der Schweiz VCS findet, dass bei dem gut ausgebauten öffentlichen Verkehr die Idee einer Autotour durch die Schweiz veraltet sei.[6]
Literatur
Touring Guide deutsch: Grand Tour of Switzerland, Hallwag Kümmerly + Frey, Schönbühl 2015, ISBN 978-3-8283-0833-6.
Touring Map d/f/i/e: Grand Tour of Switzerland, Hallwag Kümmerly + Frey, Schönbühl 2015, ISBN 978-3-8283-0832-9.
↑Ruth Spitzenpfeil: Die grosse Schweiz-Runde – neu erfunden. In: Neue Zürcher Zeitung. 2. Juli 2014, ISSN0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. November 2024]).