Die Firma Gothaer Waggonbau nahm Ende 1933 nach 15 Jahren Unterbrechung unter dem Chefkonstrukteur Albert Kalkert den Flugzeugbau wieder auf. Bei der Go 145 handelte es sich um die erste Eigenentwicklung nach dem Ersten Weltkrieg. Die Go 145 wurde als Fortgeschrittenenschulflugzeug in Gemischtbauweise als offener zweisitziger Doppeldecker ausgeführt. Als Motor kam der Argus As 10 C mit 240 PS zum Einbau. Die Serienfertigung des Flugzeuges begann im März 1936 und endete nach 1120 für das RLM gebauten Go 145 A bereits im Oktober 1938. Neben Gotha (584 Flugzeuge) bauten Erla (106 Flugzeuge), AGO (241 Flugzeuge), BFW (115 Flugzeuge) und Focke-Wulf (74 Flugzeuge) die Go 145 in Lizenz. Bereits 1936 konnten die ersten 30 Flugzeuge in die Türkei exportiert werden; weitere 43 Exemplare wurden bis 1939 in Lizenz gefertigt. 1937 erhielt Österreich 12 Flugzeuge. In der Slowakei flogen 30 Go 145. Während des Spanischen Bürgerkrieges wurden 1938/39 21 Flugzeuge an Spanien geliefert. Zusätzlich entstanden noch 62 Stück als CASA 1145-L in Lizenz.[1] Für Exportzwecke wurden 1939 nochmals 13 Flugzeuge (für Rumänien) und 1940 zehn Flugzeuge gebaut. Die Flugzeuge von 1940 sind vermutlich für die Luftwaffe übernommen worden. Insgesamt sind ohne Prototypen 1182 Go 145 gebaut worden.
Serienproduktion der Go 145:
Jahr
Stückzahl
1936
459
1937
566
1938
134
1939
13
1940
10
Summe
1182
Zum Kampfeinsatz kam die Go 145 Ende 1944/Anfang 1945, als sie bei den Nachtschlachtgruppen 2 und 5 als Behelfskampfflugzeug eingesetzt wurde. Ein Flugzeug diente 1941 als Versuchsträger für das Argus-Pulsotriebwerk der Fieseler Fi 103.[1]
Versionen
Go 145 A: Hauptausführung zur Piloten- und Beobachterausbildung
Go 145 B: mit einem starren MG 17 ausgestattete Variante für die Schießausbildung
Go 145 C: Version für Bord- und Bombenschützenschulung. Das Flugzeug war hierfür mit einem beweglichen MG 15 auf Drehringlafette im hinteren Sitz versehen und konnte auch wahlweise mit einem Bombenzielgerät, Funkanlage und zwei 50-kg-Bomben unter den Tragflächen ausgerüstet werden
Go 145 D: Prototyp eines Reiseflugzeuges mit geschlossenen Kabinenaufbau und verkleidetem Fahrwerk
Christian Möller: Die Einsätze der Nachtschlachtgruppen 1, 2 und 20 an der Westfront von September 1944 bis Mai 1945 – Mit einem Überblick über Entstehung und Einsatz der Störkampf- und Nachtschlachtgruppen der deutschen Luftwaffe von 1942 bis 1944, Dissertation (358 S., 196 Abb.), Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-67-0.