Der Ahnherr der Golizyn im Mannesstamm, Großfürst Gediminas, war auch der Stammvater der Jagiellonen und des Fürstenhauses Trubezkoi. Einer seiner Nachkommen namens Michail Iwanowitsch Bulgakow soll von den starken Leder- oder Eisenhandschuhen, die er über den Wollhandschuhen trug, den Beinamen „Goliza“ erhalten haben. Seine Nachkommen trugen daher den Familiennamen „Golizyn“.[1] Von den zahlreichen Zweigen des fürstlichen Adelsgeschlechtes der Golizyn, die 1917 existierten, überlebte in der Sowjetunion nur einer; alle anderen wurden vernichtet oder ins Exil gezwungen.
Die Bolschewiki verhafteten Dutzende von Golizyns, um sie dann zu erschießen oder im Gulag umkommen zu lassen; weitere Dutzend verschwanden im Sturm der Revolution, und ihr Schicksal blieb unbekannt. Heute leben mehr Galizins in den USA als in Russland. Sergei Golitsyn (1909–1989) schrieb "Memoirs of a Survivor: The Golitsyn Family in Stalin's Russia"; das Buch umfasst den Zeitraum von der Revolution 1917 bis zum Überfall des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion 1941. Das Schicksal der Familie Galitzin/Golizyn bildet auch einen der Schwerpunkte des Buches des Historikers Douglas Smith über den Untergang der russischen Aristokratie während des Sowjetregimes.
Lew Golizyn (1845–1915), russischer Fürst und Gründer des Weinguts und der 2024 noch bestehenden Schaumweinkellerei Nowyj Swit (Neue Welt) im gleichnamigen Dorf Nowyj Swit (russisch Новый Свет = Novy Svet), etwa fünf Kilometer südwestlich Sudak
Douglas Smith: Der letzte Tanz. Der Untergang der russischen Aristokratie. Aus dem Amerikanische von Bernd Rullkötter. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-596-19777-4 (Orig.: Former People. The Final Days of the Russian Aristocracy, 2012).