Dabei fällt sie von ihrem Anfang auf dem Geestrücken, auf dem sich der oberirdische Teil des Hauptbahnhofs befindet, in der Höhe von 14 Metern auf 6 Meter am Alsterufer ab. Unter der südlichen Hälfte der Straße verläuft zu ihrer Entlastung der 1966 eröffnete Wallringtunnel. Der größte Teil der Straße und alle Gebäude mit Anschrift Glockengießerwall zählen zum Stadtteil Hamburg-Altstadt, die rechte bzw. östliche Straßenseite vom Steintorwall bis zur Ernst-Merck-Straße jedoch gehört zu St. Georg.[2] Die Hausnummern reichen von 1 bis 28 und liegen – mit Ausnahme der Kunsthalle (Nr. 5) – alle auf der linken bzw. westlichen Straßenseite.
Geschichte
Glockengießerwall mit Wallanlagen auf einer Karte von 1884
Glockengießerwall mit Marien-Magdalenen-Kloster um 1845
Portalfries am Haus Glockengießerwall 1 zur Erinnerung an das Kloster
Galerie der Gegenwart und Kunsthallen-Altbau am Glockengießerwall
Westlicher Zugang zum Hauptbahnhof vom Glockengießerwall
Die Straße entstand 1828 im Zuge der Schleifung der Hamburger Wallanlagen zunächst als Flanier- und Reitweg. Etwa zeitgleich wurde das Ferdinandstor als zusätzlicher Ausgang zur damaligen Vorstadt St. Georg angelegt. Als erstes Gebäude wurde 1839 an der Ecke zur Spitalerstraße der Neubau des Marien-Magdalenen-Klosters errichtet, das zuvor seit dem Mittelalter am Adolphsplatz ansässig gewesen war. 1843 erhielt die Straße ihren heutigen Namen in Erinnerung an die hamburgische Geschütz- und Glockengießerei, die seit 1549 in der Nähe am Schweinemarkt betrieben wurde. 1869 wurde an der Ostseite des Walles auf der ehemaligen Bastion Vincent die Kunsthalle eröffnet, 1906 folgte der Hauptbahnhof.
Am Glockengießerwall 23 gründete Valeska Röver im Jahr 1891 eine private Kunstschule für Frauen. Zu ihren Schülerinnen zählte auch Gerda Koppel. Von 1904 bis zum Ende der dreißiger Jahre leitete diese die Schule. 1938 übergab Gerda Koppel die Leitung der Kunstschule an Gabriele Stock-Schmilinsky und emigrierte.
An der Straße befinden sich neben den Gebäuden der Kunsthalle auch Kontorhäuser: die von Franz Albert Bach entworfene Klosterburg (Nr. 1), der von Rambatz undJolasse geschaffene Wallhof (Nr. 2) mit dem dänischen Konsulat[3] sowie das Scholvienhaus von Lundt & Kallmorgen (Nr. 26).
Der Altbau der Kunsthalle von 1869 sowie der Erweiterungsbau von 1909–21 stehen ebenso unter Denkmalschutz wie die auf der Verkehrsinsel in Höhe Georgsplatz / Ernst-Merck-Straße aufgestellte Bronze-PlastikDer Fluß von Aristide Maillol.[4]