Die Glauer Berge werden umschlossen von den Brandenburger Dörfern Blankensee im Westen, Mietgendorf im Norden, Großbeuthen im Osten und Glau im Süden. Auf einer Länge von fast vier Kilometern bilden sie eine der markantesten Stauchmoränen des südlichen Brandenburgs. Ihre höchsten Erhebung ist der Kesselberg (90,7 Meter)[1].
Blick vom Aussichtsturm auf dem Löwendorfer Berg in nördlicher Richtung zu den rund vier bis fünf Kilometer entfernten Glauer Bergen
Geschichte
Vor etwa 28.000 Jahren formte ein riesiger Gletscher diese markante Landschaft. Dabei wurde zunächst älteres Material wie Geröll, Mergel und Sand als Endmoränenwall aufgeworfen. Anschließend drang der Gletscher erneut über das abgelagerte Material hervor und formte unter horizontalem und vertikalem Druck eine Stauchmoräne. Da das ältere Material in der Hauptsache, wie typisch für die Mark Brandenburg, aus Sand bestand, bildet dieser auch das typische Erscheinungsbild der Glauer Berge. Im Mittelalter wurde auf dem danach benannten Kapellenberg eine Kapelle errichtet, die nach der Reformation verfiel. Die Ruine wurde 1909 abgetragen, im 21. Jahrhundert sind nur noch ganz geringe Fundamentreste vorhanden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs errichtete die Rote Armee auf dem Gelände der Friedensstadt Weißenberg eine Garnison und nutzte die Berge zeitweise als Raketenstützpunkt.
1908 brachte ein Bürger aus Blankensee Quellwasser von den Glauer Bergen in den Handel. Das unter dem Namen „Bikkesprudel“ vermarktete, in Flaschen abgefüllte und mit Kohlensäure versetzte Produkt war laut Etikett gesetzlich geschützt. Ein Liter Wasser enthielt, gleichfalls nach Angabe auf dem Etikett, unter anderem 17 mg Chlornatrium, 31 mg natürliche Kohlensäure, 41 mg Kalciumoxyd sowie Magnesia, Eisenoxydul und Kali. Die Quelle soll noch schwach rinnen, eine andere ist mittlerweile versiegt.
Sport
Verschiedene Rundwanderungen mit unterschiedlichen Längen führen am Fuße der Glauer Berge um die Stauchmoräne herum. So führt ein rund 7 km langer markierter Rundwanderweg durch die Glauer Felder zur Friedensstadt und auf den Kamm des Hügelzugs. Teilstücke sind identisch mit dem Fontaneweg F4.[2][3] Der Europäische Fernwanderweg E10 führt an den Glauer Bergen vorbei.
Literatur
Christa Jankowiak, Johannes Jankowiak: Unterwegs an Nuthe und Nieplitz. Porträt einer märkischen Landschaft. Auf alten Spuren und neuen Wegen. Stapp Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-87776-061-9, Kapitel Nördlich der Berge, S.48–51.
Carsten Rasmus, Bettina Klaehne: Wander- und Naturführer Naturpark Nuthe-Nieplitz. Wanderungen, Radtouren und Spaziergänge. KlaRas-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-933135-11-7.