Ein Giftinformationszentrum bietet telefonische ärztliche Beratung für Laien und Angehörige der Heilberufe (Ärzte sowie Pflegekräfte in Praxis, Rettungsdienst, Notaufnahme und Intensivstationen der Krankenhäuser) bei Vergiftungen und Verdachtsfällen.
Je nach dem Land werden Giftinformationszentren unter unterschiedlichen Namen betrieben:
in Deutschland: Giftnotruf, Giftnotrufzentrale, Vergiftungsinformationszentrale oder Giftinformationszentrum, amtlich Informationszentrum für Vergiftungen
in Österreich: Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) (Telefonnummer 01 4064343),
in der Schweiz: Tox Info Suisse (Telefonnummer 145).
Die Giftinformationszentren sind rund um die Uhr besetzt. Ärzte verschiedener Fachrichtungen (z. B. Pharmakologie und Toxikologie, Innere Medizin, Kinderheilkunde, Intensivmedizin) schätzen aufgrund der toxikologischen Anamnese, der Befunde der klinischen Untersuchung des Patienten und gegebenenfalls aufgrund von Ergebnissen von Laboruntersuchungen das Vergiftungsrisiko der Vergifteten ein und geben spezielle diagnostische und therapeutische Empfehlungen, die auf die Besonderheiten des jeweiligen Falls zugeschnitten sind. Dazu gehören insbesondere:
Empfehlungen zur Alarmierung des Rettungsdienstes, Vorstellung in einer Klinik, Arztvorstellung oder häusliche Überwachung und
In Deutschland sind die Informationszentren für Vergiftungen u. a. in § 16 Absatz 3Chemikaliengesetz gesetzlich vorgesehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nimmt Produktmitteilungen der Industrie entgegen und unterstützt dadurch die medizinische Notfallberatung in den Giftinformationszentren.[1][2]
Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum wurde 1966 vom Apothekerverband gegründet und heißt seit Anfang 2015 Tox Info Suisse.
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