1966 und 1968: Bayerischer Problemmeister (Schachkomposition)
1977, 1978 und 1980: Deutscher Meister im Lösen von Schachproblemen
Danach war Rinder als Preisrichter für den Weltschachbund FIDE eingesetzt und wurde vom Weltschachbund mit dem Titel FIDE-Meister für Schachkomposition ausgezeichnet. Er publizierte mehr als 80 Kompositionen, darunter etwa 30 Studien. Zahlreiche seiner Arbeiten erschienen in der Zeitschrift Die Schwalbe.
Zu seinen besten gehören die folgenden drei Kompositionen.
Informalturnier der Deutschen Schachblätter, Abteilung Zweizüger 1969/70
Der Preisrichter Werner Issler (CH) schreibt in seinem Entscheid (Deutsche Schachblätter Dezember 1971): „Für den Richter ist es immer besonders angenehm, wenn es über die Zuerkennung der höchsten Auszeichnung – wie in diesem Turnier – kaum Zweifel geben kann. Der 1. Preis gehört dem Juwel Nr. 978 von Gerd Rinder. Zehnsteiner von diesem Format, die auch noch echte Schachrätsel sind, findet man in der gesamten Schachliteratur sehr, sehr selten.“
Informalturnier 1998 der Schwalbe, Abteilung Dreizüger (Nr. 9881)
Gerd Rinder 1. Preis
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c
d
e
f
g
h
8
8
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
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b
c
d
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Matt in drei Zügen
Der Preisrichter Roland Baier (CH) schreibt: „Was für ein phantastisches weiß-schwarzes Strategie-Spektakel mit Ränken à là „Spion gegen Spion“; die einfache Bahnung 1. Le5? mit Vielfachdrohungen nach dem stillen 2. Dd6 scheitert noch an einem simplen Selbstblock, weil zu wenig weit gedacht/geplant. Die erweiterte Bahnung 1. Lf4!? verpasst aber die notwendige Deckung von d4 und erlaubt dadurch die giftige Konter-Offensive mit einer schwarzen Bahnung für die Fesselung der nun allein drohenden Dame. Erst die geniale Bahnungssteigerung 3. Grades entlarvt auf triumphale Weise das schwarze Gegenspiel als Weissauer-Bahnung – da geht alles Schlag auf Schlag, thematisch dicht verwoben und auf den Punkt gebracht! Höchst originell und faszinierend! - 1. Le5? [2. Dd6 und 3. Db4/Dc5/Dd4/Tc3#] Sxe5 2. Dxe5, aber 1. … Sh6!; 1. … Lf4!? [2. Dd6] Sh6 2. Tc3+ Kd5 3. De5#, aber 1. … Lxc6!! (2. Dd6 Dd5 3. Tc3+ Kd4!); 1. Lg3! [b4 2. Dd6 Kb5 3. Dxb4#] 1. … Lxc6 2. Df4+ Le4 3. Ld5# (2. … De4/Lxf4 3. Dxc1/Sa3#) (1. Lh2? Dxh2!)“
In seinem Buch Das logische Schachproblem schreibt der Autor Werner Speckmann zu diesem als Nr. 150 aufgeführten Problem: „Nach 1. f8D? Dh1 2. Ta8+ Lxa8 oder 1. Ta8+? Lxa8 2. f8D würde jeweils 3. Db8# erfolgen können, wenn der Te8 hinter der weißen Dame stünde. Deshalb 1. Kh8! mit der einen Loyd-Turton beinhaltenden Drohung 2. Tg8, nach der dann weiter 3. Ta8+ 4. f8D und 3. f8D 4. Ta8+ droht. Schwarz verteidigt sich seinerseits mit dem Turton 1. … Lh1! (2. Tg8? Dg2!) Mit 2. f3 Lxf3 erzwingt Weiß darauf die Rückgängigmachung des schwarzen Turton, und nun kann Schwarz nach 3. Tg8 die obige Doppeldrohung nur noch differenzieren: 3. … Dg2 4. f8D 5. Ta8+ bzw. 3. … Lh1 4. Ta8+ 5. f8D. Den „roten Faden“ in dieser Kombination herauszufinden, bereitet gewiss erhebliche Schwierigkeiten.“
Stundenplanprogramm
Mit dem Stundenplanprogramm MOSAIK entwickelte er ein Programm, das als erstes Programm auf Kleinrechnern (Commodore 3032) einen kompletten Stundenplan erstellen konnte. Er begann schon 1970 mit der Entwicklung eines solchen Programms auf Großrechnern. Dabei verstand er es außerdem, den damals sehr begrenzten Speicherplatz sehr effektiv zu nutzen. Zu diesem Zweck erfand er seine eigene Programmiersprache (Dendra). MOSAIK wurde lange vom Kultusministerium unterstützt und nicht nur von der Stadt München eingesetzt, sondern auch in ganz Bayern. Auch im Ausland verbreitete es sich immer mehr, bevor es von anderen Programmen mit moderneren Benutzeroberflächen verdrängt wurde.