Thomalla war der Sohn des Justizinspektors Blasius Thomalla und seiner Ehefrau Maria, geborene Damas. Nach der Volksabstimmung in Oberschlesien und der Aufteilung des Gebiets zog die Familie nach Oppeln. Er verlor früh seine Eltern und lernte zunächst den Beruf des Kochs, schloss sich dann aber einer Wanderbühne als Schauspieler an. 1932 debütierte er in Dömitz als Diener in der Operette Das Land des Lächelns. 1935 wurde er vom Theater am Nollendorfplatz engagiert, von 1936 bis 1938 spielte er am Stadttheater Gelsenkirchen und von 1938 bis 1939 am Reußischen Theater Gera. Gleichzeitig fand Thomalla bereits den Weg zu seinen späteren Stammtheatern als Boulevardschauspieler, der Komödie und dem Theater am Kurfürstendamm in Berlin. In den Sommermonaten spielte er auf kleineren Bühnen, so z. B. 1937 auf der Waldbühne Heessen.[1]
Der Beginn des Fernsehens als Massenmedium verhalf ihm endgültig zum Durchbruch. Seine Fernsehserie Komische Geschichten mit Georg Thomalla (1961–1971) zählte mit zu den beliebtesten Sendungen der deutschen Zuschauer. Großen Erfolg hatte er auch mit der Verkörperung der Titelrolle in der Familien-Fernsehserie Unser Pauker, die 1965 und 1966 im Abendprogramm des ZDF in 20 Folgen ausgestrahlt wurde. Ebenfalls im ZDF lief von 1982 bis 1985 die Reihe Ein Abend mit Georg Thomalla, der ein ähnliches Konzept zu Grunde lag wie bei den Komischen Geschichten. Letztmals auf der Leinwand zu sehen war Thomalla in dem 1992 entstandenen Generationendrama Lilien auf der Bank.[2]
Georg Thomalla war zeitweise mit der Schauspielkollegin Germaine Damar liiert. Seit 1957 war er mit Margit Mayrl, einer Pensionsbesitzerin aus Bad Gastein (Österreich), verheiratet. Thomalla war Vater von zwei Söhnen. Der Schauspieler starb im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.[4][2]
Thomalla lebte in Berlin-Lichtenrade.[5] Seine letzten Lebensjahre verlebte er in München-Schwabing am Hohenzollernplatz, zudem in Spanien bei Alicante und in Bad Gastein, auf dessen Friedhof er begraben wurde.[6]
Er interessierte sich für religiöse Fragen und fernöstliche Philosophie. Ab Mitte der 1980er Jahre war er Mitglied der ISKCON (Hare-Krishna-Bewegung).[7]
Georg Thomalla (aufgezeichnet von Peter M. Thouet): In aller Herzlichkeit. Erinnerungen. Verlag Albert Langen Georg Müller, München, Wien 1988, ISBN 3-7844-2191-1.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 658 f.
↑ abcdDie großen deutschen Film-Klassiker: Wir machen Musik, Verlag De Agostini Deutschland GmbH, Hamburg, Redaktion: Holger Neuhaus, Joachim Seidel, 2006, S. 9, 10.
↑Thomalla, Georg. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 433