Er war der Sohn des Schauspielers, Sängers, Regisseurs und Drehbuchautors Hubert Marischka und dessen zweiter Ehefrau, der Kostümbildnerin Lilian „Lilly“ Karczag, Tochter des Theaterdirektors Wilhelm Karczag. Sein Halbbruder Franz Marischka und sein Onkel Ernst Marischka waren ebenfalls beim Film tätig.
Da seine Mutter nur als „Halbjüdin“ galt und er selbst somit nur als „Vierteljude“, war er nach dem „Anschluss Österreichs“ weniger von den Nürnberger Gesetzen betroffen als sein Halbbruder Franz, der als „Halbjude“ klassifiziert wurde. Von 1943 bis Ende des Krieges saß er wegen „öffentlicher Herabsetzung nationaler Belange“ in Gestapo-Haft. Von seinem Vater für tot gehalten, tauchte Marischka nach Kriegsende in einem französischen Gefangenenlager in Chartres auf.
In den 1960er-Jahren kam jedoch seine Karriere schon fast zum Erliegen. Während der Welle der Karl-May-Filme dieser Zeit konnte Marischka, der als Karl-May-Experte galt, zwar an einigen Drehbüchern mitarbeiten, erhielt aber keinen Regieauftrag. Als es ihm nicht gelang, den Produzenten Artur Brauner zu gewinnen, produzierte er mit seinem Bruder Franz Das Vermächtnis des Inka selbst und übernahm die Regie. Das aufwändige Projekt geriet jedoch zu einem Misserfolg.
Schauspieler
Ende der 1960er-Jahre kehrte er dann als schwergewichtiger Schauspieler zum Film zurück. In deutschen wie in internationalen Produktionen spielte er oft hartherzige, taffe Geschäftsleute oder hohe Chargen von Wirtschaft, Polizei und Justiz.
Als Charakterdarsteller war er 1984 in einer Nebenrolle in Eine blassblaue Frauenschrift von Axel Corti (nach der Novelle von Franz Werfel) zu sehen, wo er einen hinterhältig-verlogenen Beamten des Wiener Unterrichtsministeriums verkörperte.
Familie
Marischka hatte drei Kinder: Aus der Ehe mit Ingeborg Schöner gingen zwei Töchter – Radio-Moderatorin Juliette Marischka und Schauspielerin Nicole Marischka – hervor. Aus der Beziehung mit Schauspielerin Evelin Bey stammt Tochter Carolin, die bis Mitte der 1990er Jahre ebenfalls als Schauspielerin tätig war.
Georg Marischkas Grab befindet sich auf dem Nordfriedhof in München (Grab Nr. 115-U-18).[1]
Franz Zwetschi Marischka: Immer nur lächeln. Geschichten und Anekdoten von Theater und Film. Amalthea, Wien 2001, ISBN 978-3-85002-442-6.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 276.
Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 237.