Georg Lehnig lernte den Beruf eines Mechanikers. Er lebte in der Wönnichstraße 105 in Berlin-Rummelsburg und arbeitete als Tischler und Mechaniker.[1] Als junger Mann trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei, 1927 wurde er Mitglied der KPD. Lehnig hielt sich neun Monate lang in der Sowjetunion auf. Nach der Rückkehr setzte ihn seine Partei als Instrukteur und Kurier in Ostpreußen und Litauen ein. 1933 wurde er in Königsberg verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht. Lehnig wurde aus Mangel an Beweisen 1935 freigelassen und arbeitete im Kabelwerk Oberspree, einem Tochterunternehmen der AEG. Er setzte seinen Widerstand fort, indem er Flugblätter verbreitete, die sich an ausländische Zwangsarbeiter richteten.
Lehnig gehörte zum Widerstandskreis um Anton Saefkow. Sein Sohn Horst aus der Ehe mit Cläre Lehnig (1904–1991) desertierte aus der Wehrmacht. Dem von der Gestapo gesuchten Widerstandskämpfer Paul Hinze gewährte Lehnig in seiner Wohnung Unterschlupf. Im April 1944 wurden beide gefasst.
Eine Straße in Berlin-Lichtenberg, die bis dahin den Namen Stichstraße 3 trug, wurde 1962 nach Georg Lehnig benannt.[5] Eine 2007 an seinem ehemaligen Wohnhaus in Berlin-Rummelsburg angebrachte Gedenktafel erinnert an ihn.
Literatur
Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Reihe A, Analysen und Darstellungen, Band 4); Hentrich und Hentrich, Teetz 1998, ISBN 3-933471-08-7; S. 185