Georg Kieninger erlernte das Schachspiel mit 15 Jahren. Bereits seit 1922 war er Berufsschachspieler. Im Jahre 1929 gewann er die Frankfurter Stadtmeisterschaft.[1] Neben seinen Turnierteilnahmen sicherte er sich ein Zubrot als Journalist. Zwischen 1931 und 1934 bestritt er drei Wettkämpfe gegen den Meisterspieler Ludwig Engels, die seiner schachlichen Entwicklung von großem Nutzen waren. Im Jahre 1932 erwarb er im Meisterturnier des 28. DSB-Kongresses in Bad Ems den Meistertitel des Deutschen Schachbundes.[2] Seine erfolgreichste Phase hatte er in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre. Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine vielversprechende Entwicklung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Kieninger seine Schachberufung fort. Er wechselte häufig seinen Schachverein, um sein Auskommen zu sichern; so war er Mitglied in vielen deutschen Klubs. Daneben sicherte er sich Einkünfte durch verschiedene Schachspalten in deutschen Zeitungen.
Kieninger war bekannt für große Zähigkeit im Spiel, die gut mit seinem streng positionellen Stil korrespondierte. Gegen schwächere Spieler spielte er jede ausgeglichene Stellung so lange weiter, bis diese die Geduld verloren und einen Fehler machten. Man nannte ihn daher auch den Eisernen Schorsch. Im Budapester Gambit ist eine Eröffnungsfalle nach ihm benannt.
Seine beste historische Elo-Zahl von 2636 erreichte Kieninger im Oktober 1948. 1938 erzielte er mit Platz 23 seine beste Platzierung auf der Weltrangliste.[9]