Zur Gemeinde Geeste gehören die Ortsteile Geeste, Groß- und Klein Hesepe, Osterbrock, Bramhar, Varloh und Dalum mit der Siedlung Großer Sand.
Bramhar
Dalum
Geeste
Groß Hesepe
Klein Hesepe
Osterbrock
Varloh
Geschichte
Ansiedlungen in urgeschichtlicher Zeit im Bereich der heutigen Gemeinde Geeste beschränken sich auf den hohen Geestrücken in Hesepe, Dalum und Geeste. Diese vorchristlichen Siedlungen entwickelten sich aus Einzelhöfen hin zu kleinen Zusammenschlüssen in der Form von Haufendörfern. Im Jahre 1379 ist am Ostufer der Ems die Burg Vredevort durch die Herren von Langen errichtet worden, die aber schon vor 1400 wieder zerstört wurde.
Eingemeindungen
Am 1. Februar 1971 schlossen sich die selbstständigen Gemeinden Dalum, Geeste und Osterbrock zur Einheitsgemeinde Geeste zusammen. Am 1. März 1974 kamen Bramhar, Groß Hesepe (inkl. Klein Hesepe) und Varloh hinzu.[2]
Ortsnamen
Bramhar (bei Meppen)
Erstmals eindeutig erwähnt 1480 (Holthing, Meppen). Braom, Bram-har, Bram-haar: Besenginster auf einer Anhöhe, Sanddüne = Ginsterhügel /-höhe. Das Bestimmungswort bram = Dorn, Stachel; aus indogerm. bhrom/bhrem = eine Spitze bilden; es beschreibt die Einhegung eines Ortes. Das Grundwort har/her = Frauenhaar, Göttin Ertha, Hera; aus germ. hera, vgl. althochdtsch./altsächs./altnord. har benennt einen Ort der Verehrung der (Erd-)Göttin. Es handelte sich also vermutlich um einen ringsum mit Dornen umgebenen Kultplatz, an dem die Erdgöttin verehrt wurde.
Dalum
Gegründet in sächsischer Zeit, vor 700 n. Chr., erstmals eindeutig erwähnt um das Jahr 1000 n. Chr. (Corvey). Dalamum, Dal-ham, Dalem: Heim (um, em) im Tal (Dal) oder niedriger Weideplatz oder Bachniederung („Bääke“), ham = Winkel. Zwischen Dalum und Geeste lag die Burg Vredevoort an der Ems.
Geeste
Gegründet in sächsischer Zeit, vor 700 n. Chr., erstmals eindeutig erwähnt 890–900 (Werden). gest, geest: trockener, unfruchtbarer Sandrücken, mageres Land. Geczi (890), Gehse (1350), Geiße (1649).
Hesepe
Gegründet in sächsischer Zeit, vor 700 n. Chr.; beinhaltet zwei Wortstämme von hohem Alter. Der Name kommt erstmals in den Corveyer Registern um 1000 als Hasba vor, 1181 erscheint der Ortsname bereits in der jetzigen Form Hesepe. Das Grundwort epe, alte Form apa, findet sich in ganz Deutschland, am meisten im Sauerland, und bezeichnet überall einen kleinen Wasserlauf. Man glaubt darin das sanskr. Ambhas (Wasser), lat. amnis, alt ambnis, sowie auch das griech. ombros, lat. imber (Platzregen) und ebenfalls das keltisch-irische abh (Fluss) zu finden, also kurzum ein indogerm. Urstammwort. Schwieriger zu deuten ist das Bestimmungswort has oder häs (stets lang gesprochen: Häsepe). Die alte Form Hasba (wohl richtiger Hasapa) kann für Hesepe das has nicht vom Fluss Hase herleiten, da dann eine den alten Ortsnamen fremde Doppelung vorläge. Has und Haas findet sich in Ortsnamen häufig, ohne einen einheitlichen Schluss zuzulassen. Am ehesten ist an die Bedeutung has = dunkel, Nebel, zu denken, was auch auf das Wasser der Hase bzw. Ems gut passt.
Osterbrock
Gegründet 1907 als Gut Geeste. 1932 Privatisierung und Umwandlung zur Gemeinde Osterbrock. Ossenbruch – Ochsenbruch – Osterbrock.
Varloh (bei Meppen)
Erstmals eindeutig erwähnt 1146 (Corvey, Werden). far (Schaf, vgl. Färöer, Schafinseln) und lo, loh auch la (Buschwerk, Wald, lichter Eichenbestand), also eine mit Buschwerk bestandene Schafweide. Varnla (1146).
Der Rat der Gemeinde Geeste besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000.[3] Der Gemeinderat wird durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Helmut Höke von der CDU.
HauptamtlicherBürgermeister der Gemeinde Geeste ist seit 2014 Helmut Höke (CDU). Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2021 wurde er mit 69,37 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang wiedergewählt. Sein Gegenkandidat Ralph Brodel (SPD) erhielt 30,63 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,02 Prozent.[6] Höke trat sein Amt zum 1. November 2021 an.
Liste ehemaliger Amtsinhaber
1974–1986: Johannes Over (zuvor Bürgermeister der Gemeinde Dalum seit 1969)
Zur Zeit der Zweigleisigkeit der Kommunalverwaltung gab es neben dem ehrenamtlichen Bürgermeister einen hauptamtlichen Gemeindedirektor, der die Gemeindeverwaltung leitete.
1974–2001: Heinrich Brinkmann
Wappen
Blasonierung: In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, begleitet oben von einem silbernen Bohrturm, unten von einem achtspeichigen silbernen Wagenrad.
Die Gemeinde Geeste entstand durch den Zusammenschluss der oben genannten Ortsteile. Alle der früher eigenständigen Gemeinden liegen rechts und links der Ems. Deshalb ist im Wappen der Gemeinde ein weißer Wellenbalken als Zeichen für die Ems. Die Gemeinde ist eine Landgemeinde, deshalb ist der Hintergrund grün. In dieser Gemeinde haben Landwirtschaft und die Erdölförderung eine große Bedeutung, weshalb im Wappen auch ein Bohrturm und ein Wagenrad abgebildet sind. Die acht Speichen des Wagenrads stehen für die acht Altgemeinden.
Flagge
Die Farben der Gemeinde Geeste sind Grün und Weiß. Das Banner der Gemeinde Geeste ist grün – weiß – grün, 1:3:1, längsgestreift, in der Mitte der oberen Hälfte der weißen Bahn zeigt das Banner das Gemeindewappen. Die Flagge der Gemeinde Geeste ist grün – weiß – grün, 1:3:1, waagerecht gestreift, in der Mitte der weißen Bahn zeigt die Flagge das Gemeindewappen.[7]
Im Jahre 2010 wurde das Archiv der Gemeinde Geeste im Alten Rathaus in Dalum eingerichtet, das die Unterlagen aller ehemals eigenständigen Gemeinden umfasst und von dem Historiker Martin Koers geleitet wird.
Erinnerungsort Lager XII Dalum
Seit Juni 2023 befindet sich im denkmalgeschützten Gebäudeensemble des ehemaligen Emslandlagers XII Dalum ein Erinnerungsort mit einer Dauerausstellung zum Themenkomplex emsländische Kriegsgefangenenlager und Außenlager des KZ Neuengamme.
Martin Koers: Die Gemeinde Geeste. Eine Zeitreise in Bildern. Sutton Verlag, Erfurt 2015, ISBN 978-3-95400-609-0.
Gemeinde Geeste (Hrsg.), Martin Koers: „Wer von uns erinnert sich nicht mehr jener langen Leidenszüge von russischen Gefangenen...“. Eine Dokumentation zu den historischen Spuren der Lager Groß Hesepe und Dalum sowie des Lagerfriedhofes (Kriegsgräberstätte Dalum). Geeste 2019, ISBN 978-3-00-063302-7.
Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Hrsg.): Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen. Bonn 1913/1916 (als Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4).
Hermann Abels: Die Ortsnamen des Emslandes in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929.
Werner Kaemling: Atlas zur Geschichte Niedersachsens. Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3.
Weblinks
Commons: Geeste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.257 und 258.