Gangneung ist eine Stadt in der Provinz Gangwon. An der Ostküste Südkoreas am Japanischen Meer gelegen, bildet sie das wirtschaftliche Zentrum in der Region Yeongdong (kor.영동, Hanja嶺東).
313, im 14. Jahr der Herrschaft des König Micheon von Goguryeo wurde das heutige Gangneung Haseorang oder Haseula genannt. 397, im 42. Jahr der Herrschaft des SillakönigsNaemul wurde Haseula dem Territorium von Silla zugeführt. 512 eroberte Ichan Isabu, der Herrscher von Haseula, Usan-guk, die heutige Insel Ulleung.
757, im 16. Jahr der Herrschaft des Sillakönigs Gyeongdeok, wurde Haseula in Myeongju umbenannt und bestand aus 9 gun und 25 hyeon. 1263, im 4. Jahr der Herrschaft des GoryeokönigsWonjong wurde Myeongju in Gangneung-do umbenannt.
Die Gemeinde Gangneung-myeon wurde 1931 zur Kleinstadt Gangneung-eup erklärt. 1955 wurden die Kleinstadt Gangneung-eup sowie die Gemeinden Seongdeok-myeon und Gyeongpo-myeon zusammengelegt und zur Stadt Gangneung erhoben. 1995 wurde der Kreis Myeongju-gun eingemeindet. Dabei blieb der Name Gangneung-si bestehen.
Am 18. September 1996 kam es in der Nähe von Gangneung zu einem folgenreichen U-Boot-Zwischenfall.
Im Osten der Innenstadt und in Küstennähe befindet sich der Gyeongpo-See. Gyeongpodae ist ein Pavillon über dem See. Einer Legende nach sieht man den Mond beim Gyeongpodae fünfmal: am Himmel sowie durch Reflexionen im See, im Meer, im Trinkglas und in den Augen des oder der Geliebten. Im Innern des Pavillons mit seinen 28 Säulen ist das Gyeongpodaebu, ein Gedicht des Gelehrten Yulgok. Es beschreibt die Bewegung des Himmels und des Mondes. Der Gyeongpo-Strand in der Nähe ist ein beliebter Sandstrand an der koreanischen Ostküste.
Am Strand von Jeongdongjin wird das 1996 havarierte nordkoreanische Spionage-U-Boot der Sang-o-Klasse ausgestellt. Der Deungmyeongnakgasa ist der Nachbau eines buddhistischen Tempels aus der Silla-Zeit.
Kultur
Die Stadt Gangneung ist im kulturellen Bereich wohl vor allem wegen ihrer vielen Festivals bekannt. Zu nennen ist hier in erster Linie das Vollmondfest (Danoje), das jedes Jahr Anfang Juni auf dem Festplatz in Danojang am Namdaecheon-Fluss stattfindet. Es wird seit 1967 als Nr. 13 der nationalen, immateriellen, wichtigen Kulturgüter geführt und ist seit dem 25. November 2005 auch von der UNESCO in ihre Liste aufgenommen worden. Das Festival ist eine Kombination von verschiedenen Gedenkritualen und traditionellen Spielen. Besonders hervorzuheben ist dabei der traditionelle Gwanno-Maskentanz Gwanno Gamyeongeuk, der von Staatsschauspielern und ausschließlich im Rahmen dieses Festivals aufgeführt wird.
Neben alten, traditionellen Festivals wie dem Danoje gibt es auch einige jüngere Festivals. Vor allem das International Junior Art Festival (IJAF) erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Es handelt sich dabei um ein kulturelles Jugendfestival, das von Gruppen aus aller Welt besucht wird. Neben den Auftritten der einzelnen Gruppen gehört auch das Entdecken der Kultur Koreas zum Programm der Teilnehmer. Das Festival findet seit 2002 jedes Jahr Ende Juli am Gyeongpo-Strand statt. Auch das Gyeongpo Rock Festival, das seit 2006 im Anschluss an das International Junior Art Festival stattfindet, zieht viele vor allem jüngere Besucher an. Dieses Festival bietet den jungen Bands aus der Umgebung der Stadt Gangneung eine Bühne.
Die Museumslandschaft der Stadt Gangneung ist recht vielfältig. Zu nennen ist hier vor allem das Ojukheon-Museum, das seinen Namen von dem in dieser Gegend wachsenden schwarzen Bambus hat und den Geburtsort des Gelehrten Yi I Yulgok und seiner Mutter Shin Saimdang markiert. Das Museum wird seit 1963 als Nationales Kulturgut Nr. 165 geführt. Eine der ältesten noch original erhaltenen Holzbauten Südkoreas sowie verschiedene Schreine und Wohnhäuser geben Einblick in das Leben dieser beiden berühmten Koreaner. Angeschlossen ist das Gangneung Municipal Museum, in dem Folklore und antike Stücke ausgestellt werden. Ebenso aufschlussreich ist ein Besuch des Daegwallyeong-Museum, das auf einer mit tausend Ausstellungsstücken sehr umfangreichen privaten Sammlung basiert und die Geschichte des Landes widerspiegelt.
Im Umkreis dieses Stadions befinden sich die Sportstätten für die Olympischen Winterspiele 2018, welche den Gangneung Olympic Park bilden. In der seit 1998 bestehenden Eishalle wird Curling gespielt. Neu errichtet wurden je eine Halle für Eishockey, Eisschnelllauf sowie für Eiskunstlauf und Shorttrack zusammen. Außerhalb des Olympic Parks befindet sich die ebenfalls neuerbaute Spielstätte für das Fraueneishockey-Turnier auf dem Gelände einer katholischen Universität.
Im Mai oder Juni 2026 ist Gangneung Austragungsort der 22. Senioren-Weltmeisterschaften im Tischtennis.
Yi I (1536–1584), Philosoph und Schriftsteller zur Zeit der Joseon-Dynastie; Sohn von Shin Saimdang
Heo Yeop (16. Jahrhundert), Politiker während der Joseon-Dynastie und konfuzianischer Gelehrter; Vater von Heo Pong, Heo Chohui und Heo Gyun.
Heo Chohui (1563–1589), Dichterin und Schriftstellerin, Malerin und Künstlerin während der Joseon-Dynastie; Schwester von Heo Gyun und Heo Pong, Tochter von Heo Yeop
Heo Gyun (1569–1618), Politiker, Romanautor, Schriftsteller, Philosoph und Denker zur Zeit der Joseon-Dynastie; Bruder von Heo Chohui und Heo Pong, Sohn von Heo Yeop. Er war vermutlich der Autor von Die Geschichte von Hong Gil-dong.
Heo Pong (16. Jahrhundert), Politiker während der Joseon-Dynastie; Bruder von Heo Gyun und Heo Chohui, Sohn von Heo Yeop.