Alle Verbände sind Mitglieder der UEFA und der FIFA, spielen eigene Meisterschaften und Pokalwettbewerbe aus und haben eigene Fußballnationalmannschaften. Diese Mannschaften nehmen unabhängig voneinander an Welt- und Europameisterschaften teil.
Diese Aufteilung auf mehrere Verbände ist ein Zugeständnis dafür, dass sich der moderne Fußball auf den Britischen Inseln entwickelte; so gilt England als das „Mutterland des Fußballs“.[1] England, Schottland und Wales gehören zusammen mit Irland zu den ursprünglichen Fußballverbänden (Gründungen im 19. Jahrhundert), die 1882 das International Football Association Board (IFAB) einrichteten, das Gremium, das über die Fußballregeln berät und Änderungen beschließt.
Nach der Bildung der FIFA 1904, wurden diese vier britischen Verbände frühe Mitglieder (bis 1911).[2]
Das IFAB entscheidet bis in die Gegenwart über Regeländerungen des Fußballs auf internationaler Ebene. Neben England, Nordirland, Schottland und Wales gehören dem Gremium noch vier weitere wechselnde Mitglieder der FIFA an.[3]
Frage der Spielberechtigung
Spieler
Da es nur eine britische Staatsbürgerschaft gibt, besteht keine staatliche Definition, wer Bürger eines Landesteils ist. Für die vier Fußballverbände gilt, dass ein Brite nur in einer der vier Nationalmannschaften spielen kann, und zwar für den Verband seines Heimatlandes. Als Heimatland gilt der Teil des Vereinigten Königreichs, in dem er, seine Eltern oder seine Großeltern geboren sind. Sollten hierfür mehrere Heimatländer in Frage kommen, oder ist der Spieler und beide Generationen vor ihm außerhalb des Vereinigten Königreichs geboren, kann er sich für einen der vier Verbände entscheiden. Seit 2009 sorgt zudem der mindestens fünfjährige Schulbesuch im entsprechenden Landesteil für die Spielberechtigung.[4] Sobald ein Spieler ein Länderspiel bestritten hat, ist ein Wechsel nicht mehr möglich, wobei Berufungen zu Nationalmannschaften für Schüler eine Ausnahme darstellen.
Zum Teil kann es vorkommen, dass Vereine nicht in ihrer Heimatliga spielen, sondern in eine für sie attraktivere Liga wechseln. So treten mehrere walisische Klubs in englischen Ligen an.
Außerdem wird immer wieder über eine Aufnahme schottischer Spitzenvereine (u. a. Celtic Glasgow und die Glasgow Rangers) in das englische Ligensystem diskutiert. Jedoch haben diese Überlegungen bisher nicht zu einer konkreten Planung geführt. Nach dem Zwangsabstieg der Glasgow Rangers im Jahr 2012 wurde dieses Thema nicht mehr aufgegriffen.
Seit der Aufnahme Gibraltars in die UEFA im Jahr 2013 haben die Ligen des Vereinigten Königreichs und seiner Überseegebiete acht Startplätze für die Champions League und 13 Startplätze für die Europa League.
Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen wurde eine britische Nationalmannschaft eingerichtet (bis 1972), die auch Freundschaftsspiele gegen Auswahlmannschaften anderer Nationen absolvierte. Zu den Olympischen Spielen 2012 in London nahm nach 40 Jahren Pause wieder eine britische Mannschaft teil, die das ganze Königreich vertrat. Erstmals wurde zudem eine Frauenmannschaft aufgestellt.[5]
Abseits der Olympischen Spiele führen die vier Verbände eigene Fußballnationalmannschaften:
↑FIFA: FIFA-Statuten. Ausführungsbestimmungen zu den Statuten / Geschäftsordnung des Kongresses. 2013, S.11 (fifa.com [PDF]). Art. 10, Abs. 5: Jeder der vier britischen Verbände wird als Einzelmitglied der FIFA anerkannt.
↑FIFA: FIFA-Statuten. Ausführungsbestimmungen zu den Statuten / Geschäftsordnung des Kongresses. 2013, S.8 (fifa.com [PDF]). Art. 6, Abs. 2: Der IFAB besteht aus acht Mitgliedern. Vier dieser Mitglieder werden von der FIFA und vier von den britischen Verbänden bezeichnet.