Seit 1910 wurde Spira auch häufig im Stummfilm eingesetzt, blieb aber meist auf kleine Rollen beschränkt, auch wenn er hohe Persönlichkeiten wie 1926 Kaiser Franz Joseph in Die dritte Eskadron oder den allmächtigen Gouverneur in Sacco und Vanzetti verkörperte.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er nach Polen. Die Ehe mit seiner Frau, der Schauspielerin Lotte Spira, die er am 20. Dezember 1905 geheiratet hatte, wurde 1934 geschieden. Spira spielte am deutschsprachigen Stadttheater im polnischen Bielitz, wo er Oberspielleiter wurde. 1935 ging er nach Österreich, doch fand er als Jude kaum noch Arbeitsmöglichkeiten.
Nach dem Anschluss Österreichs bemühte er sich vergeblich, ins Ausland zu entkommen. Bei seinem Versuch, ein Visum nach Shanghai zu erhalten, wurde er verhaftet und Anfang März 1941 deportiert. Spira kam vermutlich in dem in der Vojvodina liegenden KZ Ruma ums Leben. Er ist der Vater der Schauspielerinnen Camilla Spira und Steffie Spira.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 423 f.
Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 322.