Friedrich Wilhelm von Lipp (* 30. August1806 in Stuttgart; † 30. Januar1879 ebenda)[1] war ein württembergischer Regimentskommandeur, der durch seine Beteiligung an der Niederschlagung der ersten badischen Revolution von 1848 eine gewisse Bekanntheit erreichte.
Lipp trat im Oktober 1825 in das 6. württembergische Infanterieregiment ein. 1830 wurde er Unterleutnant und 1834 Regimentsadjutant. Seine weitere Karriere im gleichen Regiment brachte ihm 1836 die Beförderung zum Oberleutnant und 1846 zum Hauptmann. Im April 1848 nahm er als Kompaniechef der 3. Kompanie des 6. Infanterieregiments teil am Expeditionskorps der württembergischen Armee, das unter General Miller bei der Niederschlagung des ersten badischen Aufstandes mitwirkte. Im Gefecht bei Dossenbach (27. April 1848) wurde er im Zweikampf mit dem Bataillonskommandeur der Deutschen Demokratischen Legion, Reinhard Schimmelpfennig, an der Hand verwundet. Mit seiner Kompanie bewirkte er die völlige Auflösung dieser letzten Freischar und beendete damit die erste badische Revolution. Lipp veröffentlichte 1850 seine Beschreibung des Marsches von Herwegh’s Legion und des Gefechts.[2]
1869 wurde Lipp zum Ehreninvalidenkorps versetzt und wurde Kommandant der Festung Hohenasperg, die einerseits eine Garnison der württembergischen Armee beherbergte und andererseits die „Civilfestungsarrest- und Strafanstalt“, deren Vorstand Lipp ebenfalls wurde.[4] Diese Aufgaben nahm er bis 1871 wahr.
Ehrungen
Der Württemberger Lipp erhielt 1848 das Ritterkreuz mit Eichenlaub des badischen Ordens vom Zähringer Löwen für seine Mitwirkung bei der Niederschlagung der badischen Revolution. Außerdem wurde ihm das Ritterkreuz am blauen Bande des württembergischen Militärverdienstordens verliehen.
Literatur
Schreib- und Geschäfts-Kalender für die Deutsche Bundes-Canzlei auf das Jahr 1854, Band 28, S. 142 Google-Digitalisat
↑Fr. Lipp: Georg Herwegh's viertägige Irr- und Wanderfahrt mit der Pariser deutsch-demokratischen Legion in Deutschland und deren Ende durch die Württemberger bei Dossenbach. Zur Erinnerung an die Zustände im Frühjahr 1848. Stuttgart 1850 Google-Digitalisat