Friedrich Wilhelm Eugen Döll wurde am 8. Oktober 1750 in Veilsdorf bei Hildburghausen als Sohn des Porzellanmalers Johann Friedrich Döll geboren. Er lernte anfänglich bei dem Bildhauer Ney in Fulda. Als junger Bildhauer verbrachte er im Auftrag des Erbprinzen Ernst von Sachsen-Gotha-Altenburg (ab 1772 Herzog Ernst II.) auf Empfehlung des Barons Friedrich Melchior Grimm die Jahre 1770 bis 1773 in Paris und Rom. In Paris erhielt er eine Ausbildung bei J.A. Houdon und ging nach 14 Monaten nach Rom. In Rom bildete er sich unter Anleitung von Raphael Mengs und Johann Friedrich Reiffenstein fort.
Wirken
Nach seiner Rückkehr wurde Friedrich Wilhelm Eugen Döll 1781 zum Hofbildhauer ernannt und erhielt Aufträge vor allem aus den Residenzen Gotha, Anhalt-Dessau und Meiningen. Es entstanden Bildnisbüsten, Denkmäler und Reliefs. 1786 wurde er Professor und 1787 erhielt er die Aufsicht über die Gothaer Kunstdenkmäler.
Döll gab auch Zeichenunterricht und weckte u. a. bei der jungen Louise Seidler (die von 1800 bis 1803 die Höhere Töchterschule Sophie Ludolfine Stielers in Gotha besuchte) das Interesse an der Zeichenkunst.
Döll wurde auf dem alten Gottesacker zu Gotha begraben. Noch im Jahre 1906 war sein Grabstein erhalten, danach verliert sich seine Spur.
Sein Sohn Friedrich Leopold Döll (1791–1856) war ebenfalls Bildhauer, der u. a. das Denkmal für Ernst Wilhelm Arnoldi schuf, heute neben der Hauptpost in Gotha aufgestellt.
Bernhard Maaz: Das Lächeln des Weisen. Englische Einflüsse in der deutschen Porträtplastik gegen 1800. Friedrich Wilhelm Eugen Doell und seine Kaestner-Büste. In: Jahrbuch der Berliner Museen, ISSN0075-2207, Band 44 (2002), S. 35–48.
Petra Rau: Friedrich Wilhelm Doell (1750–1816). Leben und Werk. Editura Mega, Cluj-Napoca 2003, ISBN 973-86505-2-6. (zugleich Dissertation, Universität Mainz, 2000).
Helmut Roob, Günter Scheffler: Doell, Friedrich Wilhelm Eugen. In: Dies.: Gothaer Persönlichkeiten. Taschenlexikon. 2. Aufl., RhinoVerlag, Ilmenau 2006, ISBN 3-932081-37-4, S. 35f.