Im Frühjahr 1881 wurde er als Nachfolger von Alexander Marc (1833–1907) zum ärztlichen Leiter der ersten Wasserheilanstalt in Elgersburg berufen, wo er bis 1884 blieb. Hier hob er als therapeutische Mittel neben der Hydrotherapie und Elektrizität vor allem die Massage und Heilgymnastik hervor.
Von 1884 bis 1885 leitete er das „Stahlbad und Wasserheilanstalt Augustusbad“ bei Radeberg. 1885 zog er nach Kreischa bei Dresden, um die ärztliche Leitung der dortigen Wasserheilanstalt für den erkrankten Vorgänger Hermann Hallbauer (1844–1887) zugleich als Pächter zu übernehmen. Bis 1890 blieb er zwar weiterhin Direktor der Anstalt, fand aber schon 1888 in Herm. Peter Ludwig Hufschmidt einen Nachfolger als dirigierenden Arzt. Im Jahr 1890 erwarb er die Wasserheilanstalt Bad Suderode im Harz, die er bis 1901 leitete.
Er wurde 1896 zum Sanitätsrat ernannt und feierte 1925 das Goldene Doktorjubiläum „50 Jahre im Dienst der Medizin“. Seinen Ruhestand erlebte er in Kassel, hier gehörte er dem „Verein für Naturkunde“ an.
1885 beschrieb er erstmals eine Familie mit dieser Störung der Myelinisierung des Zentralnervensystems; 1910 untersuchte er das Gehirn eines Mannes aus dieser Familie histologisch.
Literatur
Reichs-Medicinal-Kalender 1889. Theil II, S. 271.
A. Ferbert, B. Wilken, M. Lienert: Friedrich Christoph Pelizaeus – Nervenarzt und Badearzt. In: Der Nervenarzt. Band 77, 2006, S. 495–496.
Hubertus Averbeck: Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie. Betrachtungen zu Personen und zur Zeit der wichtigsten Entwicklungen im 19. Jahrhundert. EH-Verlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-86741-782-2, S. 374–375, S. 400–401, S. 809, S. 855.
Veröffentlichungen
Ueber einige Verbesserungen an constanten Batterien. In: Berliner klin. Wschr. Nr. 19, 1885, S. 628–630.
Ueber die heutige Stellung der Wasserheilanstalten. In: Deutsche Medizinal-Zeitung. Band 7, Nr. 39, 1886, S. 425–428.
Ueber artificielle Neurasthenie. In: Dtsch. Med. Wschr. 17, Nr. 24, 1891, S. 776.
↑Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 775.