Frieda Cohn und ihr Zwillingsbruder Eugen Cohn waren Kinder des Darmstädter Zigarrenhändlers Ludwig Cohn und der Hanna Joseph. Sie hatten einen drei Jahre älteren Bruder Wilhelm. Die Eltern ließen sich 1917 scheiden, und die Kinder wuchsen bei der Mutter auf. Die Brüder machten Abitur und studierten, Frieda besuchte die Handelsschule, erlernte den Beruf einer Bankkauffrau und übte diesen in Darmstadt aus. Sie heiratete 1928 den Kaufmann Wilhelm Hebel, und sie zogen wegen seiner Arbeitsstelle nach Groß-Gerau. Frieda Hebel erkrankte an Tuberkulose und war mehrere Jahre nicht arbeitsfähig. Sie schrieb in dieser Zeit Gedichte und Geschichten, die in Zeitungen der „Deutschen Presse-Korrespondenz“ Hannover erschienen.
Frieda und Wilhelm Hebel bauten sich in Palästina eine neue Existenz auf, sie bekamen eine Tochter. Hebel schrieb Bücher und Beiträge für verschiedene Zeitungen in deutscher und hebräischer Sprache, später auch für das Darmstädter Echo. Die Stadt Darmstadt verlieh ihr 1990 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung.
Werke (Auswahl)
Der Mond wird voll. Holzschnitte Fritz Möser. Karlsruhe : Der Karlsruher Bote, 1964
Asufi meha-Galil. Roman. Übersetzung aus dem Deutschen Barukh Ḳaru. Tel Aviv : S. Zimzon, 1969
Ernte aus der Saat : Lyrik und Prosa, eine Sammlung. Avraham Naṿeh, 1987
Literatur
Renate Wall: Verbrannt, verboten, vergessen. Kleines Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1933 bis 1945. Köln : Pahl-Rugenstein, 1989, S. 65f.
Hebel, Frieda, in: Dov Amir: Leben und Werk der deutschen Schriftsteller in Israel: Eine Bio-Bibliographie. München : Saur, 1980, ISBN 3-598-10070-1, S. 47f.